Dtsch Med Wochenschr 1926; 52(29): 1220-1222
DOI: 10.1055/s-0028-1127534
Pathologie und Therapie der Sepsis

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Epidemiologische Studien in Massenquartieren. I. Masern und Masernschutzimpfung

E. Seligmann, A. Dingmann, H. Alterthum
  • Aus dem Hauptgesundheitsamt der Stadt Berlin
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Publication Date:
22 August 2009 (online)

Zusammenfassung

Von den 14 Kindern der Abteilung A, die genau nach der Vorschrift von Degkwitz gespritzt worden waren, sind 10 an Masern erkrankt; 4 Kinder blieben gesund; dies waren Brustkinder im 1. Lebensjahr, die erfahrungsgemäß auch ohne Schutzimpfung nur selten an Masern erkranken.

Von den 8 Kindern der Abteilung B, bei denen der Zeitpunkt der Schutzimpfung nach erfolgter Infektion nicht mit Sicherheit festzustellen ist, erkrankten 7, 1 Kind (Brustkind) blieb verschont.

Von den 4 Kindern der Abteilung C, deren Maserninfektion zweifelhaft ist, erkrankte keines.Nimmt man diese Zahlen zusammen, so ergibt sich: Von 26 Kindern — 15 Knaben und 11 Mädchen — im Alter von 4 Wochen bis 5 Jahren, die mit dem Höchster Masernschutzserum nach Degkwitz gespritzt wurden, erkrankten 17 an Masern. Der Verlauf der Erkrankung war nur in 3 Fallen abgeschwächt. Komplikationen traten in 6 Fällen auf, darunter 4mal Pneumonien. An den Folgen der Erkrankung starben 3 Kinder. Serumexantheme wurden 5mal beobachtet. Von den 9 nicht erkrankten Kindern waren 5 Säuglinge, dürften also für die Beurteilung des Wertes des Höchster Masernschutzserums ausscheiden. 3 weitere Kinder waren vermutlich nicht maserngefährdet, das 9. hatte wahrscheinlich kurz vor der Aufnahme Masern gehabt.

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