Dtsch Med Wochenschr 1913; 39(17): 780-782
DOI: 10.1055/s-0028-1128350
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Das Marmorek-Serum in der Behandlung der Lungentuberkulose

Kurt Henius - Assistenten der Klinik, Max Rosenberg - Volontärarzt der Klinik
  • Aus der II. Medizinischen Klinik der Charité in Berlin. (Direktor: Geheimrat Kraus.)
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Publication Date:
30 June 2009 (online)

Zusammenfassung

Unter 23 mit Marmorek-Serum behandelten Fällen schwerer Lungentuberkulose scheint in zwölf Fällen der Krankheitsverlauf günstig beeinflußt zu sein. In sechs Fällen war eine günstige Beeinflussung sehr zweifelhaft, in vier Fällen sicherlich nicht vorhanden. Natürlich bin ich mir vollkommen bewußt, daß bei einer so verschiedenartig verlaufenden Krankheit, wie der Lungentuberkulose, eine Beurteilung, ob ein Mittel diese oder jene Wirkung ausübt, an sich schwer ist, doch glaube ich annähernd richtig zu schätzen. Gemäß obigem Resultat dürfte sich also in schweren Fällen, die einer aktiven Immunisierung nicht mehr zugänglich sind, eventuell auch neben einer der neueren physikalisch - therapeutischen Methoden (Pneumothorax oder Wilmssche Pfeilerresektion) ein Versuch mit dem Marmorek-Serum empfehlen. Es dürfen dabei nicht die auf Kräftigung des Gesamtorganismus abzielenden Maßnahmen, wie Hochgebirgs-, Freiluftkuren, gute Ernährung, vorsichtige hydriatische Prozeduren etc., vergessen werden.

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