Dtsch Med Wochenschr 1913; 39(21): 984-985
DOI: 10.1055/s-0028-1128424
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Histopathologische Befunde am Zentralnervensystem syphilitischer Kaninchen

G. Steiner - Assistenten der Klinik
  • Aus der Psychiatrischen und Nervenklinik (Direktor: Geheimrat Wollenberg) und dem Institut für Hygiene und Bakteriologie (Direktor: Geheimrat Uhlenhuth) in Straßbuig i. E.
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Publication Date:
26 May 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Entzündliche Gewebsreaktionen ließen sich in den bindegewebigen Hüllen wie auch an den Gefäßen im Zentralnervensystem der syphilitischen Kaninchen nachweisen; dagegen mißlang der Nachweis primär-degenerativer Erscheinungen.

2. Die entzündlichen Reaktionen stellten sich im allgemeinen dar als Gefäßinfiltrationen in den Hüllen des Zentralnervensystems, in einzelnen Spinalganglienzellengruppen, aber auch in der Großhirnrinde, hier in herdförmiger Lokalisation und als typische, rein adventitielle Infiltrationen. Bei einigen Tieren konnte auch eine diffuse perineurale Infiltrationszellansammlung im Perineurium einzelner den Rückenmarksquerschnitt begleitender Spinalnervenbündel beobachtet werden. Auch im periduralen Fettgewebe und in den Duplikaturen, die zwischen dem Perineurium einzelner Spinalnerven und den duralen Hüllen sonst sich bilden, fanden sich, oft in herdförimger Anordnung, zahlreiche Infiltrationszellansammlungen.

3. Die infiltrierenden Zellen bestanden fast ausschließlich aus typischen Plasmazellen und Lymphozyten.

4. Die mehr kaudal gelegenen Partien des Rückenmarks zeigten die histopathologischen Veränderungen in stärkerem Grade.

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