Dtsch Med Wochenschr 1934; 60(27): 1014-1016
DOI: 10.1055/s-0028-1130015
Forschungsergebnisse

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Über das Vorkommen von Gelbkeimen des sogenannten Bact. typhi flavum in der Umwelt

Untersuchung von 76 GelbkeimstämmenUlpiano Villanueva Castro in Santiago (Spanien)
  • Aus dem Institut für Schiffs- und Tropenkrankheiten in Hamburg (stellv. Direktor: Prof. P. Mühlens), Bakteriol. Abtlg. (Prof. Martin Mayer)
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

1 Gelbkeime, nach Art des sogenannten „Bact. typhi flavum”, konnten auf einer größeren Zahl (29 von 50 Untersuchungsproben) pflanzlicher Nahrungsmittel (Salat, Früchte und Gemüse) nachgewiesen werden.

2. Auch auf Blättern von Bäumen, Sträuchern und Blumen sowie auf Pflanzenblüten, die vorher nicht vom Menschen berührt worden waren, sind Gelbkeime sehr häufig (von 29 Proben 10 positiv).

3. Mit Regelmäßigkeit (in 38 von 38 Proben) ließen sich typische Gelbkeime im Heu nachweisen, und zwar in sehr großer Menge.

4. Die Gelbkeime (sogenanntes Bact. typhi flavum) kommen also in unserer Umwelt sehr weit verbreitet als Saprophyten vor. Mit pflanzlichen Nahrungsmitteln, von Blumen und Heu, durch Heustaub u. a., nimmt der Mensch sie sicher bei vielen Gelegenheiten in Nase, Mund und Körper auf.

5. Dieses reichliche Vorkommen in der Natur und die vielseitigen Aufnahmemöglichkeiten machen eine besonders kritische Beurteilung des Gelbkeimvorkommens beim Menschen notwendig.

6. Eine Umwandlung in echte Typhusbakterien trat während meiner Untersuchung von 76 frisch isolierten Gelbkeimstämmen in keinem Falle auf.

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