Dtsch Med Wochenschr 1911; 37(3): 112-113
DOI: 10.1055/s-0028-1130393
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ueber das Schicksal des Salvarsans im Körper1)

Arthur Bornstein - Vorsteher der Abteilung
  • Aus der Chemisch-physiologischen Abteilung des Pathologischen Instituts des Allgemeinen Krankenhauses St. Georg in Hamburg
1) Nach einer Demonstration im Hamburger Aerztlichen Verein am 8. November 1910.
Further Information

Publication History

Publication Date:
22 June 2009 (online)

Zusammenfassung

  1. Während der Urin nach subkutanen und intramuskulären Injektionen des Salvarsans in der Tagesmenge mit der Marshschen Methode nur etwa drei Wochen lang Arsen in nachweisbaren Mengen enthält, läßt sich in den inneren Organen noch nach Monaten Arsen nachweisen.

  2. Bei der intravenösen Injektion kreist die überwiegende Menge des Präparates nicht frei im Blute, sondern wird in den „natürlichen Depots” des Körpers, besonders in Leber, Niere und Milz abgelagert. Ebenso bleibt auch das von den subkutanen und intramuskulären Injektionsstellen aus resorbierte Präparat nicht in der Blutbahn, sondern wird in den obengenannten Organen aufgespeichert. Der Organismus wandelt das „künstliche Depot” in ein „natürliches Depot” um.

  3. Das Präparat geht bei schwangeren Frauen in die Plazenta, bei stillenden in geringen Mengen in die Milch über.

    >