Dtsch Med Wochenschr 1911; 37(15): 686-691
DOI: 10.1055/s-0028-1130602
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ueber die chemische Identität der Antikörperbildung mit der Zelldegeneration

 Waldvogel (Göttingen) in Hannover
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Publication Date:
22 June 2009 (online)

Zusammenfassung

Das Studium der Antikörperbildung und der Zelldegeneration hat erkennen lassen, daß die Lipoide im Mittelpunkt beider Prozesse stehen und daß die Giftbindung und Antikörperbildung durch das Verhalten der Lezithine, Fettsäuren und Cholesterine bei der Zelldegeneration ihre Erklärung finden. Die Antikörperbildung hat die toxische Schädigung der Zelle zur Voraussetzung, und die chemische Identität beider Prozesse zeigt uns, daß wir mit unseren Anschauungen über deren Wesen und Ablauf auf dem rechten Wege sind. Die zugrunde gehenden Lezithine dienen als Komplement, daneben die daraus entstandenen Fettsäuren und Seifen aber auch als Agglutinine, Präzipitine, Opsonine, Lysine neben den Lezithinen; die bei Zelldegeneration neu gebildeten Cholesterine neutralisieren das Gift, die ebenfalls neu aufgetretenen Fettsäurecholesterinester kommen als Ambozeptoren in Betracht.

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