Dtsch Med Wochenschr 1953; 78(11): 361-366
DOI: 10.1055/s-0028-1131269
Therapie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die potenzierte Narkose

W. Irmer, F. H. Koss
  • Chirurgischen Klinik der Medizinischen Akademie Düsseldorf (Direktor: Prof. Dr. E. Derra)
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Publication Date:
21 April 2009 (online)

Zusammenfassung

Nach einleitenden pharmakologischen Bemerkungen wird über die Erfahrung bei 150 potenzierten Narkosen berichtet.

Die vegetative und histaminergische Blockierung dämpft oder hebt die adrenergische Abwehrreaktion des Kreislaufs mit peripherer Vasokonstriktion und die durch Adrenalinausschüttung hervorgerufene Stoffwechselsteigerung auf. Durch vasoplegische Kreislaufstabilisierung, durch Wegfall der Sauerstoff verzehrenden Abwehrreaktion und durch die der Temperaturerniedrigung entsprechende Grundumsatzsenkung resultiert eine erhöhte Sicherheit gegen hypoxische Schäden.

Die deutlichsten Vorteile im Vergleich mit anderen Verfahren zeigten sich in der Herzchirurgie und bei einfachen offenen Äthertropfnarkosen. Ungewöhnlich starke Hemmung der Bronchialsekretion, Dämpfung von laryngealen Reflexen, bronchospastischen Erscheinungen und kardiovaskulären Reflexen, Kapillarabdichtung und postoperative Analgesie ohne durch Schmerzen oder Opiate bedingte Atemeinschränkung können als sonst in diesem Maße nicht zu erreichende Vorteile hervorgehoben werden.

Die Wirkungssteigerung narkotischer Mittel ohne Toxizitätserhöhung erleichtert die Narkose wesentlich und erhöht die Sicherheit.

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