Dtsch Med Wochenschr 1923; 49(6): 186-187
DOI: 10.1055/s-0028-1131860
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Stauungspapille bei Syphilis, ihre Ausgänge und therapeutische Beeinflussung durch Salvarsan1)

Richard Baruch
  • Aus der Augenabteilung des Städtischen Rudolf Virchow-Krankenhauses in Berlin. (Leitender Arzt: Prof. O. Fehr.)
1) Da es meist unmöglich ist, aus dem ophthalmoskopischen Bild eine Neuritis optica von einer Stauungspapille abzugrenzen, da auch hier nicht der Ort sein kann, auf de vielen ungelösten ätiologischen Probleme, die hierbei eine Rolle spielen, näher einzugehe, im übergen eine für beide Erscheinungen getrennt durchgeführte Statistik keine wesentlichen Abweichungen bei den im folgenden behandelten Fragen ergeben hat, wird auf eine Trennung beider Begriffe verzichtet.
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Publication Date:
26 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Die Stauungspapille bzw. Neuritis optica im Sekundärstadium der Syphilis hat durch die Einführung des Salvarsans in ihrer Häufigkeit keine Zunahme erfahren. Der hier, an einem Material von 10 000 Kranken gefundene Hundertsatz von 3,67 bewegt sich innerhalb der Grenzen, wie sie schon vor der Salvarsanära angegeben wurden (Wildbrand und Stehaelin 1897: 8,5%, Fehr 1912: 2,4%).

Die Tatsache, daß in einem überwältigenden Teil vollständige Heilung eintritt, spricht für dea therapeutischen Wert des Salvarsans auch auf diesem Gebiete. Die wenigen Atrophien — in unserer Statistik nur 2 — können, wie viele Parallelfälle, die keine vorherige Behandlung aufwiesen, zeigen, unmöglich auf das Konto der Salvarsanschädigung gesetzt werden, sondern müssen als besonders maligne Formen der syphilitischen Stauungspapille angesehen werden.

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