Dtsch Med Wochenschr 1923; 49(8): 249-250
DOI: 10.1055/s-0028-1131896
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Der prognostische Wert des weißen Blutbildes bei Lungentuberkulose

Karl Oskar Rosenthal - Assistent
  • Aus der Inneren Abteilung des Städtischen Krankenhauses Berlin-Reinickendorf. (Direktor: Prof. F. Klemperer.)
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Publication Date:
23 August 2009 (online)

Zusammenfassung

Die Angaben der älteren Autoren, die Romberg bestätigt und erweitert hat, bestehen zu Recht. In der Mehrzahl der klinisch günstigen Fälle beobachtet man eine vermehrte Lymphozytenzahl, Zunahme der Neutrophilen findet sich bei schlechten Fällen. Das prozentuale Verhältnis zwischen Neutrophileh und Lymphozyten ist ein Ausdruck der Allgemeinreaktion auf den Erreger. Die Untersuchung des weißen Blutbildes ist nützlich, indem sie der allgemeinen klinischen Prognose ein weiteres, meist mit den übrigen Zeichen parallel gehendes Moment hinzufügt. Eine entscheidende Bedeutung kann dieser Untersuchung aber nicht zugesprochen werden, weil in den nicht seltenen Fällen, in denen Blutbild und Allgemeinbefinden auseinandergehen, dem ersteren eine führende Bedeutung nicht zukommt. Es ist desnalb nicht anzunehmen, daß die Rombergschen Anregungen der Blutuntersuchung bei Lungentuberkulose eine maßgebendere Stellung erringen werden, als sie bisher gehabt hat.

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