Dtsch Med Wochenschr 1922; 48(9): 284-285
DOI: 10.1055/s-0028-1132790
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur Entstehung der Lungenblutungen

Oberarzt L. Rickmann
  • Aus dem Sanatorium für Lungenkranke in St. Blasien. (Leitender Arzt: Prof. Bacmeister.)
Further Information

Publication History

Publication Date:
23 August 2009 (online)

Zusammenfassung

Blutungen bei Lungentuberkulose werden beim männlichen Geschlecht häufiger beobachtet als beim weiblichen und treten bei weitem am häufigsten zwischen dem 15. und 25. Lebensjahr auf. Durch kritiklose Sonnenbestrahlungen, weniger leicht durch künstliche Höhensonne, werden vielfach Lungenblutungen hervorgerufen. Vermeidet man bei Tuberkulin- und Partigenkuren zu starke Reaktionen, so lassen sich Blutungen verhüten. Durch die Röntgentiefentherapie, sofern sie richtig angewandt wird, werden keine Blutungen veranlaßt, es wird vielmehr durch die beschleunigte Narbenbildurig die Blutungsgefahr herabgesetzt. Die Wechselwirkung mehrerer Faktoren der Witterung sind für das Zustandekommen von Blutungen häufig verantwortlich. Sogenannte vikariierende oder supplementäre Lungenblutungen haben keine praktische Bedeutung.