Dtsch Med Wochenschr 1908; 34(30): 1306-1308
DOI: 10.1055/s-0028-1135629
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur operativen Behandlung der Pancreatitis acuta

Leo Bornhaupt - Chirurg an der Marien-Diakonissenanstalt in Riga
Further Information

Publication History

Publication Date:
11 August 2009 (online)

Zusammenfassung

Die Frühdiagnose einer akuten Pancreatitis beziehungsweise Pankreasnekrose ist per exclusionem möglich. Im frühen Stadium und im Falle einer partiellen Erkrankung der Drüse ist der Zuckergehalt im Harn ein wichtiger Anhaltspunkt für die Erkennung der Krankheit. Die akute Pancreatitis muß möglichst früh operativ behandelt werden. Der Zweck der Operation besteht nicht allein im Ableiten des Pankreassekrets aus der Bauchhöhle, sondern hauptsächlich auch im Freilegen des erkrankten Teiles der Drüse, in der Entspannung des infiltrierten, retroperitonealen Gewebes und in der Wiederherstellung der normalen Blutzirkulation im Pankreas, wodurch dem Fortschreiten des Prozesses vorgebeugt wird. Die Tamponade muß so angelegt sein, daß sie zugleich die Bauchhöhle vor dem austretenden Pankreassekret schützt. Die Prognose hängt von der Ausdehnung des Prozesses im Pankreas und von der schon vor dem Eingriff aufgesogenen Giftmenge ab.

    >