Dtsch Med Wochenschr 1925; 51(15): 600-603
DOI: 10.1055/s-0028-1136649
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Der Milchsäurestoffwechsel bei Diabetikern und seine Beeinflussung durch Insulin5)

J. A. Collazo (Montevideo [S.-A.]), I. Lewicki (Warschau)
  • Aus der I. Inneren Abteilung des Krankenhauses Wola in Warschau. (Primärarzt: Dr. A. Landau)
5) Bei der Schriftleitung eingegangen am 28. XI. 1924.
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Publication Date:
22 August 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Der durchschnittliche Milchsäuregehalt des Blutes ist bei Diabetikern und Nichtdiabetikern im nüchternen Zustande ungefähr gleich, und zwar beträgt er 14,2 und 15,9 mg%.

2. Rohrzuckeraufnahmen per os rufen bei Diabetikern und Nichtdiabetikern die Hyperlaktazidämie hervor. Bei Diabetikern ist jedoch die Steigerung des Milchsäuregehaltes größer als bei Nichtdiabetikern. Die Hyperlaktazidämie tritt schneller hervor und dauert bei Diabetikern länger als bei Nichtdiabetikern. Bei Nichtdiabetikern geht der Hyperlaktazidämie eine 45 Minuten dauernde Periode eines unveränderten oder etwas verminderten Milchsäuregehaltes voran.

3. Zuckeraufnahme mit gleichzeitiger Insulineinspritzung ruft bei Diabetikern und Nichtdiabetikern Hyperlaktazidämie hervor.

4. Insulin allein bewirkt bei Menschen im nüchternen Zustande in der Mehrzahl der Fälle Hypolaktazidämie, in anderen Fällen bleibt die Milchsäure im Blut unverändert oder steigt.

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