Dtsch Med Wochenschr 1912; 38(16): 749-751
DOI: 10.1055/s-0029-1189448
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ueber die Stenose bzw. Obliteration der linken V. iliaca an der Einmündungsstelle in die Hohlvene

M. Nagayo, O. Nakayama
  • Aus dem Pathologischen Institut der Universität in Tokio
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Publication Date:
22 June 2009 (online)

Zusammenfassung

An der Einmündungsstelle der linken Iliakalvene in die Hohlvene sind häufig Stenose oder Obliteration der ersteren nachzuweisen. Sie stellen keine angeborene, sondern eine erworbene Gefäßveränderung dar. Anatomisch handelt es sich um eine chronische adhäsive resp. obliterierende Thrombophlebitis, die durch mechanische Schädigung der Venenwand hervorgerufen wird. Die Erkrankung wrid bei Foeten sowie bei Kindern nie beobachtet. Bei Männern ist sie sehr selten, während sie bei Frauen ziemlich oft gefunden wird. Die Schwangerschaft ist zweifellos die Hauptursache dieser Verwachsung, bei der dieser Abschnitt der Venen zwischen dem vergrößerten Uterus und der knöchernen Unterlage des Lendenwirbeis dauernd komprimiert wird. Die primäre Veränderung der genannten Stelle entspricht stets der vierten Lendenwirbelscheibe, d. h. der höchsten Prominenz der Lendenwirbelsäule. Die Kollateralbahn durch die V. lumbaris ascendens bildet sich gewöhnlich fast vollkommen. Das temporäre linkseitige Oedem der Beine bei der Schwangerschaft wird wenigstens in einem Teil der Fälle durch die genannten Venenveränderungen verursacht.

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