Dtsch Med Wochenschr 1914; 40(14): 692-694
DOI: 10.1055/s-0029-1190307
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Ueber den Einfluß der Milzexstirpation auf die perniziöse Anämie (Schluß aus Nr. 13.)

Alfred v. Decastello Assistenten der Klinik
  • Aus der II. Medizinischen Klinik der Universität in Wien. (Vorstand: Hofrat N. Ortner.)
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Publication Date:
03 July 2009 (online)

Ueber den Einfluß der Milzexstirpation auf die perniziöse Anämie

Zusammenfassung

Die Splenektomie bewirkt bei perniziöser Anämie fast mit Sicherheit Besserung des Blutbildes und des gesamten Kräftezustandes, mitunter bis zur Herstellung normaler Verhältnisse. Diese Besserung ist aber nach den bisherigen Erfahrungen wahrscheinlich nicht als Heilung, sondern als Remission zu deuten. Wir sind daher noch nicht berechtigt, es als bewiesen anzunehmen, daß wir mit der Milz die eigentliche Krankheitsursache entfernen und daß die perniziöse Anämie durch eine primär gesteigerte hämolytische Tätigkeit der Milz (primärer Hypersplenismus) hervorgerufen wird. Die Wirkung der Operation kann vielmehr auch auf einer nutritiven Reizung des Knochenmarks durch Stoffwechselveränderungen beruhen, die durch die Entfernung der Milz ausgelöst werden, wobei in erster Linie an die Modifikation der Erythrozytenverarbeitung zu denken sein dürfte.

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