Dtsch Med Wochenschr 1915; 41(20): 586-589
DOI: 10.1055/s-0029-1191137
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Beitrag zur Diagnose des Duodenalulcus

Alexander von Rothe, Kurt Pollack in Berlin-Wilmersdorf
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Publication Date:
15 July 2009 (online)

Zusammenfassung

Wenn verschiedentlich in der deutschen Literatur sich das Bestreben bemerkbar macht, auf Fälle hinzuweisen, in denen trotz vorhandenen Moynihanschen Symptomkomplexes bei der Operation ein Duodenalulcus nicht gefunden wurde bzw. bei fehlendem chrakteristischen Symptombild doch ein Ulcus duodeni vorlag — Moynihan hat, wie bekannt, nur für das alte, „chronische” Duodenalulcus die Richtigkeit des von ihm gezeichneten Bildes behauptet —, möchten wir an unserem Fall gerade als beachtenswert ansehen, daß es durch genaue klinische Analyse an der Hand dessen, was wir vor allem von Moynihan gelernt haben, gelingt, auch wenn durchaus nicht die klassischen anamnestisehen Daten und Symptome vorliegen, das Ulcus duodeni richtig zu diagnostizieren und die Patienten, die als nervöse, blutarme, funktionell Magenkranke von einer Behandlung in die andere übergehen, dem rettenden Eingriff zuzuführen. — Die Rovsingsche Duodenoskopie wird den Chirurgen noch häufiger als bisher Geschwüre aufdecken lassen und durch die erst jetzt mögliche exakte chirurgische Kontrolle die Begründung eines klinischen Bildes des noch „jungen” Duodenal-geschwüres vielleicht anbahnen helfen.

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