Dtsch Med Wochenschr 1915; 41(36): 1069-1070
DOI: 10.1055/s-0029-1192137
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

II. Nervöse Ausfallserscheinungen, chirurgische Indikation, Allgemeinerscheinungen bei Schädelschüssen

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Publication Date:
30 July 2009 (online)

Zusammenfassung

Im Verlauf von Schädelschußverletzungen kommt es häufig zu vorübergehenden Erscheinungen einer Meningitis serosa (Stauungspapille, Hirndrucksymptome); besonders bei gleichzeitigem Hirnprolaps ist die Lumbalpunktion indiziert.

In der Diagnose des meist latent verlaufenden Spätabszesses nach Hirnverletzungen ist 1. das Fortschreiten, 2. die Inkongruenz zwischen nervösen Ausfallssymptomen und örtlicher Läsion von Wichtigkeit.

Bei der Indikation zur Operation der Tangentialschüsse entscheiden neben den klinischen Erscheinungen chirurgische Erwägungen (Entfernung der Knochen-, Geschoßsplitter etc.). Die Ausfallserscheinungen der Hirnschußverletzungen sind 1. entweder mit dem Ort der Läsion übereinstimmend, oder 2. auf begleitende Schädel-, speziell Basisfissuren zu beziehen, oder 3. (nicht übereinstimmend mit dem Ort der Läsion) einer Komplikation (Blutung, Abszeß) verdächtig.

Erscheinungen der traumatischen Neurose, speziell vaso - motorische Störungen, auch subfebrile Temperaturen sind häufige Begleiterscheinungen der Schußverletzungen des Schädels, auch nach ihrer örtlichen Heilung.