Dtsch Med Wochenschr 1909; 35(50): 2210-2213
DOI: 10.1055/s-0029-1201906
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ueber Brompräparate und Sabromin

Emil Schepelmann
  • Aus der Medizinischen Universitätsklinik (Geh. Med.-Rat Prof. Dr. v. Mering †) und dem Krankenhaus Bergmannstrost in Halle a. S. (Geh. Med.-Rat Prof. Dr. Oberst.)
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Publication Date:
01 August 2009 (online)

Zusammenfassung

Das Sabromin ist geruchlos; es ist ferner geschmackfrei und unterscheidet sich dadurch nicht nur von den Bromalkalien, sondern auch von manchen anderen neueren Brommitteln. Gegen die Schleimhaut des Intestinaltractus verhält es sich indifferent und wird deshalb besonders gut vertragen. Durch seine Tablettenform und die Verpackung in Glasröhrchen kann es überall leicht mitgenommen werden. Wegen seiner Geschmacklosigkeit und der lockeren Beschaffenheit der Tabletten läßt es sich jederzeit bequem, event. ohne Wasser, nehmen, um so mehr, als die Tabletten von den Patienten auch anstandslos zerkaut werden können.

Als therapeutisch wirksam haben sich mir dreimal täglich 2 Tabletten (1 g), etwa 1 Stunde nach den Mahlzeiten genommen, am besten bewährt. Auch bei Steigerung der Dosen und bei lange Zeit fortgesetztem Gebrauch werden kaum je Bromintoxikationserscheinungen beobachtet. Das Indikationsgebiet und der therapeutische Wert des Sabromins entsprechen in vollem Umfang dem der Bromalkalien.

Der Preis des Präparates hält sich in mäßigen Grenzen und gestattet daher eine allgemeinere Verwendung.