Zeitschrift für Palliativmedizin 2011; 12(2): 68-79
DOI: 10.1055/s-0030-1266078
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Formen der Finanzierung von Palliativversorgung im Krankenhaus

Forms of Financing for Hospital Based Palliative CareB.  O.  Maier
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Publication Date:
11 March 2011 (online)

Zusammenfassung

Qualifizierte Palliativversorgung ist in vielen Krankenhäusern als Angebot etabliert. Die konzeptionellen Grundlagen der Angebote sind dabei sehr unterschiedlich ausgerichtet. Als Kernelemente unterscheidet man eigenständige Palliativstationen als abgeschlossene therapeutische Einheiten und / oder palliativmedizinische Dienste, die Patienten, Angehörige und Behandlungsteams anderer Fachdisziplinen unterstützen und beraten. Entsprechend der gültigen Finanzierungssystematik für Krankenhausbehandlungen erfolgt die Vergütung stationärer Palliativversorgung im Rahmen von Fallpauschalen. Diese beziehen sich im G-DRG-System auf eine den Krankenhausaufenthalt begründende Hauptdiagnose, vorliegende relevante – d. h. „Aufwand erzeugende” – Nebendiagnosen sowie die durchgeführten medizinischen Maßnahmen, die als eigens zu klassifizierende Prozeduren Eingang in die finanzielle Gesamtbewertung des Falles finden. Palliativmedizinische Behandlung findet sich im Operationen- und Prozedurenschlüssel (OPS) als Palliativmedizinische Komplexbehandlung (OPS 8-982.0–3). Abhängig von der Behandlungsdauer ist diese Leistung mit einem Zusatzentgelt (ZE60.1–3) hinterlegt, um den höheren Behandlungsaufwand von Patienten, bei denen der OPS erbracht wurde, im Vergleich zu den Patienten mit denselben Diagnosen ohne palliativmedizinische Komplexbehandlung finanziell auszugleichen. Für das Jahr 2011 besteht darüber hinaus alternativ die Möglichkeit, die Vergütung der palliativen Behandlung auf einer abgeschlossenen Abteilung mit mindestens 5 Betten als „Besondere Einrichtung” zu verhandeln. Anstelle der Fallpauschalenvergütung nach G-DRG ist hierfür eine institutionsspezifische Vergütungshöhe mit tagesgleichen Pflegesätzen auszuhandeln.

Abstract

Palliative Care is increasingly implemented in German hospital care. Conceptual framework for delivery of palliative care varies greatly. Core elements of hospital based palliative care are specialist palliative care wards and / or a palliative care consultancy service. Payment is based on classification of the individual case according to the valid German Diagnosis Related Grouping System (G-DRG). In G-DRG the case and its economic value is defined by the main diagnosis, which is the diagnosis causal for hospital treatment, relevant side diagnoses and medical procedures. Palliative Care found entrance in this classification system as „complex palliative care treatment”. Dependant on the length of this form of treatment an add on top of the general DRG payment is fixed in order to compensate for the increased operating expenditures associated with this form of specialist treatment. In 2011 there is also the possibility to negotiate acceptance for palliative care treatment in a separate unit with at least 5 beds as „specific unit”. Instead of DRG based financing an institution specific day rate is negotiated.

Literatur

Dr. med. Bernd Oliver Maier

Abteilung Palliativmedizin
Klinik Innere Medizin III
HSK, Dr. Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden

Ludwig Erhard Straße 100

65199 Wiesbaden

Email: Bernd-Oliver.Maier@hsk-wiesbaden.de

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