Lege artis - Das Magazin zur ärztlichen Weiterbildung 2011; 1(2): 120-124
DOI: 10.1055/s-0031-1276799
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Versorgung von Kopfplatzwunden – Von der Anamnese bis zur Nachsorge

Jonas Hoffmann, Stefan Löb, Jörg Glatzle
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Publication Date:
28 April 2011 (online)

Zusammenfassung

Kopfplatzwunden sollten möglichst innerhalb von 6 Stunden primär adaptiert werden. Zum Wundverschluss sind Einzelknopfnähte mit monofilen Fäden die Methode der Wahl. Die Fäden werden im Gesicht bereits nach fünf Tagen entfernt. Bei kleinen Wunden, besonders bei Kindern, sind Hautkleber eine gute Alternative. Die vollständige Behandlung der Patienten beinhaltet den Ausschluss einer Commotio cerebri und die Überprüfung des Tetanusschutzes.

Kernaussagen

  • Sie sollten nicht nur die Platzwunde begutachten, sondern auch den Gesamtzustand des Patienten umfassend beurteilen.

  • Bei fehlendem bzw. zweifelhaftem Tetanusschutz ist eine Impfung nötig.

  • Ein primärer Wundverschluss erfolgt optimalerweise spätestens 6 h nach der Verletzung.

  • Infizierte und alte Wunden werden einer sekundären Wundbehandlung zugeführt.

  • Steriles Arbeiten ist bei jeder Wundbehandlung obligat.

  • Methode der Wahl für den Wundverschluss sind Einzelknopfnähte mit monofilen, nicht resorbierbaren Fäden.

  • Bei kleineren Wunden, besonders bei Kindern, ist das Kleben der Wunde eine gute Alternative.

  • Fäden werden im Gesicht bereits nach 5 Tagen, im restlichen Kopfbereich nach 7 Tagen entfernt.

Jonas Hoffmann
Dr. med. Stefan Löb
PD Dr. med. Jörg Glatzle

Email: jonas.hoffmann@med.uni-tuebingen.de

Email: stefan.loeb@med.uni-tuebingen.de

Email: joerg.glatzle@med.uni-tuebingen.de

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