Diabetes aktuell 2011; 9(06): 278-279
DOI: 10.1055/s-0031-1295318
Deutsche Diabetes-Stiftung (DDS)
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Prävention des Typ-2-Diabetes – Hausärzte haben zentrale Bedeutung

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Publication Date:
31 October 2011 (online)

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Auch im Jahr 2011 ist der Beruf des Arztes der am meisten geachtete in der deutschen Bevölkerung [ 1 ]. Dies ist ein Spiegel des starken Vertrauens, das Patienten ihren behandelnden Ärzten entgegenbringen. Das individuelle Bild, das sich Patienten von ihren Ärzten machen, wird im ambulanten Bereich vor allem durch ihre Einbindung bei Behandlungsentscheidungen und der Güte der Arzt-Patient-Kommunikation geprägt [ 2 ].

Eine besonders große Bedeutung für die Versorgung der Bevölkerung kommt dem Hausarzt zu. Daten der AOK zeigen, dass sich rund 90 % ihrer Versicherten bei Beschwerden zuerst an ihn wenden [ 3 ]. Die Ursachen liegen auf der Hand.

Er kennt seine Patienten und deren Gesundheits- und Lebenssituation oft schon vom Kindesalter an, hat dadurch eine vertrauensstarke Beziehung zu seinen Patienten aufgebaut und kann umfangreich und fokussiert auf ihre Belange eingehen. Die Rolle als erste Anlaufstelle für körperliche Beschwerden und Nöte und die Merkmale der hausärztlichen Tätigkeit prädestinieren ihn für eine zentrale Rolle in der Prävention des Metabolischen Syndroms und des Typ-2-Diabetes. Er erkennt durch gezieltes und regelmäßiges Screening der Risiken (z. B. Check-up 35) frühzeitig Risikopersonen. Der Hausarzt nimmt damit eine Schlüsselrolle ein, wenn es darum geht, Risikopersonen und deren soziales Umfeld zur Veränderung des Lebensstils und zur Teilnahme an Präventions-Programmen zu motivieren.

Der Hausarzt kann, eingebunden in ein regionales Präventions-Netzwerk, die bisher problematische Rekrutierung und den Transfer von Risikopersonen in Interventions-Programme unterstützen und einen wertvollen Beitrag zur kontinuierlichen Motivation seiner Patienten liefern [ 4 ].

 
  • Literatur

  • 1 www.ifd-allensbach.de 2011
  • 2 Bestmann B, Verheyen F. Patientenzufriedenheit. Hamburg: Techniker Krankenkasse; 2010
  • 3 http://www.aok.de/baden-wuerttemberg/leistungen-service/landesweites-hausarztprogramm-53350.php
  • 4 Gruhl U, Köhler D. Der Diabetologe 2008; 6: 473-475
  • 5 Hoffmann R, Landgraf R (Hrsg.) München: Edition Lipp Verlagsgesellschaft; 2011
  • 6 Landgraf R et al. Der Diabetologe 2011; 5: 335-345
  • 7 Bundesministerium für Gesundheit. Daten des Gesundheitswesens 2010. Erscheint jährlich. Berlin: Bundesministerium für Gesundheit; 2010
  • 8 Zelen K, Strippel H. Präventionsbericht 2010. Essen: Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e. V. (MDS); 2010
  • 9 Jecht M, Landgraf R. Der Diabetologe 2011; 2: 119-132
  • 10 Koch K et al. Deutsches Ärzteblatt 2007; 38: 2584-2591