Handchirurgie Scan 2012; 01(01): 42-43
DOI: 10.1055/s-0032-1325726
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Osteochondrales Eigentransplantat zur Behandlung bei Fingergelenkdefekt nach Trauma gut geeignet

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Publication Date:
08 November 2012 (online)

Die Deckung von traumatischen Defekten der Fingergelenke mit reinen Knorpeltransplantaten ist wegen der eingeschränkten Einheilung des Knorpels im chondralen Defekt problematisch. Eine Autorengruppe präsentierte eine Fallserie, in der sie kombinierte Knochen-Knorpel-Transplantate von der gleichen Hand des Patienten verwendete. Der Einsatz dieser Eigentransplantate zeigte gute Ergebnisse.

Wing Cheung Wu und seine Mitarbeiter aus verschiedenen Kliniken in Hong Kong nahmen 16 Patienten in ihre Studie auf. Bei 10 Studienteilnehmern lag eine offene Verletzung vor – in 8 Fällen war dabei der Unfall durch elektrische Schneidewerkzeuge verursacht. 6 Patienten hatten sich die Verletzungen beim Sport zugezogen. Alle Defekte erstreckten sich mindestens auf die Hälfte des Gelenks.

Die Gelenke wurden so präpariert, dass reines Knochengewebe für die Operation freilag. In 9 Fällen entnahmen die Chirurgen das osteochondrale Transplantat von der Basis des 2. Metakarpalknochens. Bei 5 Patienten diente der Processus styloideus radii als Quelle. Weitere Entnahmeorte waren die Basis des 3. Metakarpalknochens und das Trapezoid. Die Transplantate wurden meist gleichzeitig mit Schrauben und Kirschnerdraht am Knochen fixiert. In 4 Fällen genügte eine einzige Schraube.

Nach einer Beobachtungszeit zwischen 12 und 62 Monaten waren 10 Patienten schmerzfrei, bei 5 bestanden lediglich geringe Beschwerden. Der Bewegungsumfang der betroffenen Gelenke betrug im Mittel 55,8% der (gesunden) kontralateralen Seite. An den Entnahmestellen traten keine Komplikationen auf. 14 Patienten hatten keine Probleme mit der operierten Hand in ihrem Alltagsleben. Bei 3 Patienten kam es zu einer geringen Verengung des Gelenkspalts, bei 2 zu einer leichten Subluxation.