Dtsch Med Wochenschr 2014; 139(06): 219
DOI: 10.1055/s-0033-1337433
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„Big Data“

V. Hirschel
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
28. Januar 2014 (online)

Früher war es so: Ein Patient mit Beschwerden unbekannter Ursache wurde umfassend befragt und körperlich untersucht. Auf der Basis dieser überschaubaren Datenmenge wurden mittels Labor und apparativer Technik möglichst zielgerichtet Informationen gesammelt, um eine Verdachtsdiagnose zu erhärten und Differenzialdiagnosen zu prüfen.

Und heute? Heute wird die ärztliche Kunst natürlich genau so betrieben. Aber es gibt neue Entwicklungen: In allen Lebensbereichen haben sich unsere Fähigkeiten, mit großen Datenmengen umzugehen, vervielfacht. In der Medizin können wir heute beispielsweise das menschliche Genom mit seinen Milliarden Basenpaaren untersuchen – hypothesenfrei. Kleinste Unterschiede in diesen Datenmassen zwischen Individuen lernen wir zu interpretieren und für prognostische oder sogar therapeutische Zwecke zu nutzen (siehe z.B. Seite 234).

„Big Data“ bietet riesige Chancen für die Medizin. Ob und wie verantwortungsvoll wir künftig damit umgehen, sollten wir früh und begleitend diskutieren.

Ihr

Volker Hirschel