Z Gastroenterol 2013; 51(12): 1455
DOI: 10.1055/s-0033-1362125
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Rekrutierung des gastroenterologischen Nachwuchses – Famulaturbörsen im Rahmen des Medizinstudiums

Birgit Kallinowski
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Publication Date:
13 December 2013 (online)

Nachwuchsmangel herrscht nicht nur in der Allgemeinmedizin, sondern in fast allen medizinischen Fächern. Um Medizinstudierende möglichst früh z. B. für die Gastroenterologie zu interessieren, können gastroenterologische Praxen Famulaturplätze ausschreiben bzw. anbieten.

Fast jede Kassenärztliche Vereinigung im Bundesgebiet aber auch die Fachschaften vieler Medizinischen Fakultäten bieten online Famulaturbörsen an, auf denen man Famulaturplätze anbieten und das Leistungs- und Ausbildungsspektrum der Praxis darstellen kann. So konnte ich in den letzten neun Jahren meiner Praxistätigkeit aber auch durch meine Dozententätigkeit an der Med. Uniklinik Heidelberg manchen Famulanten gewinnen. Auch unter dem Aspekt Vereinbarkeit von Familie und Beruf in einer spezialisierten Sparte der Medizin konnte ich weibliche Medizinstudenten für das Fach Gastroenterologie begeistern.

Nach der Approbationsordnung für Ärzte (AO 2012) umfasst die ärztliche Ausbildung insgesamt eine Famulatur von vier Monaten, die in der unterrichtsfreien Zeit nach dem bestandenen Ersten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung bis zum Beginn des Praktischen Jahres abzuleisten ist. Famulaturen sind abzuleisten:

  1. für die Dauer eines Monats als sog. „Praxisfamulatur“ in einer Allgemein- oder Facharztpraxis (wahlweise),

  2. für die Dauer von zwei Monaten in einem Krankenhaus (als sog. „Krankenhausfamulatur“),

  3. für die Dauer eines Monats in einer hausärztlich tätigen Institution (Praxis, MVZ).

Warum sollte man sich überhaupt um Famulanten bemühen?

1. Wir alle wollen unsere Praxen an einen Nachfolger – wenn möglich – verkaufen. Versuchen Sie Interesse für die Gastroenterologie zu wecken.

2. Die Gastroenterologie ist ein extrem gutes Beispiel, wie man in einer selbständigen Praxistätigkeit mit finanziell sehr lukrativen Aussichten Familie und Beruf vereinbaren kann – ein extrem gutes Fach für eine ausgewogene work-life-balance.

3. Lehre macht Spaß: Über 90 Prozent der niedergelassenen Gastroenterologen / innen haben trotz jahrzehntelanger Tätigkeit viel Freude an ihrem Beruf, der Endoskopie, der Betreuung von Patienten mit chronischen Leber- oder Darmerkrankungen. Teilen Sie Ihren Enthusiasmus mit jungen Kollegen / innen – unserer Zukunft!!!!