Z Gastroenterol 2014; 52(5): 519
DOI: 10.1055/s-0033-1362493
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Kapselendoskopie – Kooperation zwischen Krankenhaus und Praxis

Gero Moog
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Publication Date:
19 May 2014 (online)

2002 kam die Kapselendoskopie auf den Markt und wurde zu diesem Zeitpunkt auch in Deutschland vorgestellt. Bereits bei der ersten Vorstellung der Technologie war ich von der Idee und auch der Umsetzung begeistert und hatte damals auch mit Kollegen aus dem bng die Anschaffung für den ambulanten Bereich diskutiert. Die fehlende Erstattungsmöglichkeit und die Anschaffungskosten für eine im ambulanten Bereich letztlich nicht zu amortisierende Technik hielten mich zunächst davon ab eine solche Einheit anzuschaffen.

Gegen Ende des Jahres nahm ich aber Kontakt zu einem Krankenhaus auf und besprach die Idee mit dem Leiter der gastroenterologischen Abteilung. Dieser zeigte sich ebenso begeistert und nach Gesprächen mit der Verwaltungsleitung beschlossen wir eine gemeinsame Anschaffung. Da zwei Aufnahmerecorder bestellt wurden, war es problemlos möglich trotz der anfänglichen räumlichen Distanz Untersuchungen an beiden Standorten durchzuführen.

Nach zwei Jahren wurde die Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus schlechter, da ich den Praxissitz an ein anderes Krankenhaus verlegte. Trotzdem wurden auch in dieser Phase noch einige Untersuchungen durchgeführt bis dann 2007 eine neue Generation der Kapsel auf den Markt kam, die auch Investitionen in Hard- und Software erforderlich machte, die von dem stationären Partner nicht mitgetragen wurde.

Die Kapselendoskopie wurde dann in alleiniger Regie der Praxis weiter getragen. Die Kooperation mit dem neuen Krankenhauspartner entwickelte sich allerdings sehr gut, so dass inzwischen ambulant und stationär mehr als 50 Kapseln pro Jahr durchgeführt werden. Das Krankenhaus ist dabei auch der Einkäufer der Kapseln, was den Vorteil hat, dass wir nicht in Vorleistung treten müssen, sondern für den ambulanten Bereich die Kapseln nur abnehmen müssen, die auch tatsächlich benötigt werden.

Die Kapseluntersuchungen im stationären Bereich werden dabei im Rahmen der Angestellten Verhältnisses erbracht und bedeuten für das Krankenhaus keine zusätzliche finanzielle Belastung, so dass von fairen Bedingungen für beide Seiten sprechen kann.