Im OP 2014; 4(01): 4
DOI: 10.1055/s-0033-1363314
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Publication Date:
16 December 2013 (online)

Herzschutz

Pumpen schützt die Pumpe

Wird unmittelbar vor einer Operation an der Herz-Lungen-Maschine eine Blutdruckmanschette am Arm mehrfach aufgeblasen und so die Durchblutung des Armes kurz unterbrochen, wird das Herz geschützt.

Das ist das Ergebnis kontrollierter Patientenstudien einer Forschergruppe der Universität Duisburg-Essen (UDE). Die drei Mal für fünf Minuten aufgepumpte Blutdruckmanschette wirke sich auf Bypass-Patienten sehr positiv aus, erklärten die Wissenschaftler. Ihr Herzschaden verringere sich nach dieser einfachen Behandlung deutlich, die Überlebenschancen seien selbst Jahre nach der Operation nachweisbar größer.

Ursache dafür ist ein molekulares Schutzprogramm, das die Forschergruppe identifizieren konnte und das auch im menschlichen Herzen funktioniert. Dieses Programm verzögert oder verringert die Größe eines Herzinfarkts. Bemerkenswert ist, dass dieses molekulare Konditionierungsprogramm auch aus herzfernen Organen aktiviert werden kann und mehr Zeit für therapeutische Eingriffe lässt.

Die grundlegenden Forschungen der Wissenschaftler eröffnen nun völlig neue Perspektiven für die gezielte Behandlung des Herzinfarkts.

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft/Universität Duisburg-Essen