Aktuelle Urol 2014; 45(04): 320-323
DOI: 10.1055/s-0034-1365874
Operative Techniken
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Stanzbiopsie der Prostata

D. Pfister
1   Universitätsklinikum der RWTH Aachen
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
28 August 2014 (online)

Einleitung

Zur Diagnose des Prostatakarzinoms ist eine histologische Sicherung mittels Stanzbiopsie erforderlich. Als Standard ist eine transrektale oder perineale Biopsie anzusehen. Die Indikation zur Stanzbiopsie wird bei suspektem digitorektalen Untersuchungsbefund oder bei erhöhtem PSA-Serumspiegel gestellt, wobei ein alleiniger PSA-Wert nicht ausreicht und immer bestätigt werden sollte. Für gewöhnlich wird ein PSA-Wert über 4 ng/dl als suspekt bewertet, allerdings sollten für die Begutachtung das Alter des Patienten, die Drüsengröße und die PSA-Velocity mit einbezogen werden.

Für die Stanzbiopsie sollten eine 18-Gauge-Nadel verwendet und mindestens 8 Stanzzylinder aus der peripheren Drüse möglichst lateral entnommen werden. Mehr als 12 Stanzen bringen primär keine Verbesserung in der Diagnostik.

Ein wesentlicher Vorteil des perinealen Zugangs ist das Erfassen des anterioren Anteils der Drüse. Zur Infektprävention sollte eine periinterventionelle Antibiose mit einem Chinolon, Ciprofloxacin besser als Ofloxacin, angewendet werden. Bei zunehmenden Resistenzen und elektivem Eingriff wird vermehrt für einen rektalen Abstrich mit Resistenzbestimmung geworben. Zur Verminderung von Schmerzen sollte eine lokale periprostatische Anästhesie sonografisch appliziert werden.

Eine Rebiopsie sollte bei steigenden PSA-Werten, suspekter digitorektaler Untersuchung und einer ASAP („atypical small acinar proliferation of prostate“) in der primären histologischen Begutachtung sowie bei einer ausgedehnten High-Grade-PIN und im Rahmen der Active Surveillance 12–15 Monate nach Erstdiagnose erfolgen. Der genaue Zeitpunkt ist bisher unklar. Je später die Rebiopsie durchgeführt wird, desto höher ist die Detektionsrate eines Prostatakarzinoms. Erst im Falle einer zweiten Biopsie findet eine weiterführende Bildgebung mittels Kernspintomografie Anwendung.

 
  • Literatur

  • 1 Hara R, Jo Y, Fujii T et al. Optimal approach for prostate cancer detection as initial biopsy: prospective randomized study comparing transperineal versus transrectal systematic 12-core biopsy. Urology 2008; 71: 191-195
  • 2 Eichler K, Hempel S, Wilby J et al. Diagnostic value of systematic biopsy methods in the investigation of prostate cancer: a systematic review. J Urol 2006; 175: 1605-1612
  • 3 Aron M, Rajeev TP, Gupta NP. Antibiotic prophylaxis for transrectal needle biopsy of the prostate: a randomized controlled study. BJU Int 2000; 85: 682-685
  • 4 Adamakis I, Mitropoulos D, Haritopoulos K et al. Pain during transrectal ultrasonography guided prostate biopsy: a randomized prospective trial comparing periprostatic infiltration with lidocaine with the intrarectal instillation of lidocaine-prilocain cream. World J Urol 2004; 22: 281-284
  • 5 Heidenreich A, Bellmunt J, Bolla M et al. European Association of Urology - EAU guidelines on prostate cancer. Part 1: screening, diagnosis, and treatment of clinically localized disease. Eur Urol 2011; 59: 61-71
  • 6 Rosario DJ, Lane JA, Metcalfe C et al. Short term outcomes of prostate biopsy in men tested for cancer by prostate specific antigen: prospective evaluation within ProtecT study. BMJ 2012; 344: d7894
  • 7 Zani EL, Clark OA, Rodrigues Netto Jr N. Antibiotic prophylaxis for transrectal prostate biopsy. Cochrane Database Sys Rev 2011; CD006576