physiopraxis 2016; 14(06): 8-12
DOI: 10.1055/s-0042-106537
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Publication Date:
22 June 2016 (online)

Homöopathie und TCM offizielle Heilmethoden – Schweizer Regierung öffnet sich für alternative Medizin

Die Schweizer sind nicht nur für ihre hochwertigen Produkte bekannt, sondern auch für ihre Volksabstimmungen. Eine im Jahre 2009 durchgeführte Volksbefragung eröffnete alternativen Heilmethoden den Sprung in die Landesverfassungsliste der bezahlten Gesundheitsdienste. Ab Mai 2017 werden Schweizer Krankenversicherungen ihren Versicherten Heilmethoden wie Homöopathie, Akupunktur, Kräutermedizin, Traditionelle Chinesische Medizin und ganzheitliche Medizin erstatten, berichtet Epoch Times Deutschland. So könnten traditionelle Heilmethoden, die Menschen seit Jahrhunderten nutzen, noch mehr zum Tragen kommen.

Die Schweizer Gesundheitsbehörden standen den alternativen Heilmethoden nicht von Anfang an offen gegenüber. 2005 blockierten sie deren Legitimation. Nachdem 2009 jedoch zwei Drittel der Schweizer sich dafür ausgesprochen hatten, wurden die fünf Heilmethoden 2012 in die Grundversicherung aufgenommen. Nach einer sechsjährigen Probezeit sollten deren Wirksamkeit, Wirtschaftlichkeit und Eignung evaluiert werden. Doch nach Epoch Times Deutschland habe das Innenministerium nun festgestellt, dass es unmöglich sei, solche Nachweise für diese Disziplinen in ihrer Gesamtheit zu erbringen. Es werde der ganze Mensch behandelt und nicht nur ein Symptom. Es sei unmöglich, alternative Therapien in einer perfekt kontrollierten Umgebung und auf dem Papier zu messen. Solange zertifizierte, medizinische Fachleute die alternativen Heilmethoden anbieten, sollen sie von der Krankenversicherung auch erstattet werden, berichtet Epoch Times Deutschland.

Für die Leistungserbringer bleibt zu hoffen, dass die Vergütung angemessen ist.

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