Im OP 2018; 08(02): 48-49
DOI: 10.1055/s-0043-122997
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Publikationsdatum:
20. Februar 2018 (online)

Neue Haut durch Gentherapie

Zum ersten Mal weltweit hat ein Behandlungsteam der Ruhr-Universität Bochum und der Universität Modena einen Jungen mit großen Hautschäden erfolgreich mit Transplantaten aus genmodifizierten Stammzellen behandelt. Der Junge leidet an der sogenannten Schmetterlingskrankheit, einer genetisch bedingten Hautkrankheit, die rund 80 Prozent seiner Oberhaut zerstört hatte.

Die genetisch modifizierten epidermalen Stammzellen des Patienten wurden mittels Hautbiopsie gewonnen und weiter verarbeitet. Dazu schleusten die Forscher in die gewonnenen Stammzellen das intakte Gen ein. Dabei kommen sogenannte retrovirale Vektoren zum Einsatz, also gezielt für den Gentransport veränderte Viruspartikel.

Nach der ersten Transplantation bildeten die transgenen Stammzellen eine neue Oberhaut mit intaktem Bindungsprotein im Bereich aller transplantierten Areale. Zwei Jahre nach Beginn der Behandlung zeigt sich in den Transplantationsarealen eine qualitativ hochwertige, stressresistente Haut mit intakter Rückfettung, beginnender Ausbildung von Haaren und ohne Narbenkontrakturen.

Quelle: Ruhr-Universität Bochum