Dtsch Med Wochenschr 2000; 125(45): 1381-1382
DOI: 10.1055/s-2000-8173
Leserbriefe
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Schrittmacherdefekt

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Publication Date:
31 December 2000 (online)

Schrittmacherdefekte geben immer sehr schöne und knifflige EKG-Interpretationen ab. In diesem Fall stellt sich allerdings neben der Diskussion der Fehlfunktion noch die Frage, ob das richtige, zur Indikation passende System implantiert wurde, und ob das implantierte System, wenn es schon nicht das optimale ist, mindestens richtig programmiert worden ist [1].

Nach den mitgeteilten Angaben handelt es sich um eine 76-jährige Patientin mit Sinusknotensyndrom, AV-Block I˚ und VVI-Schrittmacherversorgung mit einer eingestellten Frequenz von 60/min. Die Patientin stürzte im Rahmen eines Sinusarrestes.

Entsprechend den Richtlinien der Kommission für klinische Kardiologie der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie-, Herz- und Kreislaufforschung sollte eine solche Patientin aber einen vorhofbeteiliegenden Schrittmacher erhalten, mit überwiegender Vorhofstimulation. Allenfalls wäre in seltenen Fällen ein VVI-Schrittmacher zu rechtfertigen, aber dann mit einer Interventionsfrequenz < 45/min, um eine ständige asynchrone Ventrikelstimulation zu vermeiden.

Zumindest in der Diskussion des Falles hätte ich mir gewünscht, dass auf die Problematik der Systemauswahl bei der Schrittmacherversorgung eingegangen wird.

Literatur

  • 1 Stanke M. Schrittmacherdefekt.  Dtsch med Wschr. 2000;  125 833-844

Dr. Nikolaus Meyer-Günther

Innere Abteilung Kreiskrankenhaus Land Hadeln

Gr. Ortstraße 85

21762 Otterndorf

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