Fortschr Neurol Psychiatr 2001; 69(SH1): 1
DOI: 10.1055/s-2001-15928
EDITORIAL
Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Die Heidelberger Neurologenschule

 
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Publication Date:
31 December 2001 (online)

Am 10. und 11. November 2000 fand aus Anlass des 100. Geburtstages von Prof. Dr. Paul Vogel, ehemals Direktor der Neurologischen Universitätsklinik Heidelberg (vormals Nervenabteilung der Ludolf-Krehl-Klinik) in Heidelberg ein Symposium über die „Heidelberger Neurologenschule” statt. Paul Vogel sah sich immer in der Tradition der aus der Inneren Medizin kommenden Neurologie, was er auch in seinen denkwürdigen Vorlesungen über seine Vorgänger Friedreich, Erb, Hoffmann, von Weizsäcker zum Ausdruck brachte (Heidelberger Jahrbücher 14, 73 - 84 (1970)). Er fühlte sich aber auch der Ideenwelt Viktor von Weizsäckers der anthropologischen Medizin verpflichtet, hatte er doch mit seinen Schwindelversuchen die Grundlage für das Werk von Weizsäckers „Der Gestaltkreis” gelegt. Außer der biografischen Würdigung der Heidelberger „Neurologen” Friedreich (T. Grimm, Würzburg), Erb (R. Rüdel, Ulm), Hoffmann (E. Kuhn, Heidelberg), von Weizsäcker (J. Janz, Berlin), P. Vogel (B. Neundörfer, Erlangen) und Gänshirt (K. Poeck, Bonn) mit der Beschreibung insbesondere ihrer Bedeutung für die Entwicklung der klinischen Neurologie in Deutschland, wurde darüber hinaus auch auf die Wurzeln der psychosomatischen Medizin in der Heidelberger Neurologenschule (D. Janz, Berlin, P. Henningsen, Heidelberg) näher eingegangen. Das Einleitungsreferat von V. Becker (Erlangen) beschreibt das Umfeld der Heidelberger Medizinschule, in dem sich sowohl die klinische Neurologie als auch die psychosomatische Medizin (anthropologische Medizin) entwickeln konnte. Mit der problematischen Beziehung der sich emanzipierenden Neurologie zur Psychiatrie in den 20er und 30er Jahren des letzten Jahrhunderts auch in Heidelberg beschäftigte sich das Referat von J. Pantel (Heidelberg). Einen Blick in die Gegenwart und die Zukunft des Faches Neurologie gewährte das Abschlussreferat von W. Christian (Heidelberg). Allen Referenten des Symposiums sei für die Mitarbeit, den Mitherausgebern der „Fortschritte Neurologie/Psychiatrie” für die Ermöglichung der Publikation der Beiträge in einem Supplementband, dem Thieme Verlag für die freundliche Betreuung der Publikation und vor allem W. Hacke, dem derzeitigen Lehrstuhlinhaber für Neurologie in Heidelberg, als Mitveranstalter, Förderer und Organisator vor Ort herzlich Dank gesagt.

B. Neundörfer, Erlangen

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