Dtsch Med Wochenschr 2003; 128(33): 1731
DOI: 10.1055/s-2003-41334
Fragen aus der Praxis
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Hormoneinnahme bei Migräne

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Publication Date:
15 August 2003 (online)

Frage: Eine 24-jährige Patientin leidet seit ihrem 10. Lebensjahr unter leichten rezidivierenden Kopfschmerzen. Seit 6 Jahren nimmt diese Patientin nun Ovulationshemmer (z.Zt. 0,03 mg Ethinylestradiol und 2,0 mg Dienogest) und leidet zunehmend unter zyklisch auftretender schwerer Migräne, z. T. mit Erbrechen. Die Symptome treten regelmäßig nach Auslassen der Ovulationshemmer bzw. 2 Tage vor Beginn der Blutung auf und dauern ca. 3 Tage.

Die Patientin sucht jetzt Rat, da ihr der Gynäkologe empfohlen hat, während der Ovulationshemmer-freien Woche täglich 1 Tablette Presomen 0,3 einzunehmen, unter der Vorstellung, dass die Migräneanfälle durch den jeweiligen Hormonabfall während der Pillenpause ausgelöst werden.

1.) Könnte diese zusätzliche Hormoneinnahme sinnvoll sein?

2.) Können sich dadurch bleibende Schäden für eine junge Frau mit späterem Kinderwunsch ergeben?

3.) Erhöht sich dadurch evtl. das Karzinomrisiko?

4.) Wird es dann noch zu einer Blutung in der eigentlichen Pillenpause kommen?

Autor

Prof. Dr. med. M. Breckwoldt

Abt. Frauenheilkunde und Geburtshilfe II, Klinikum der Albert-Ludwigs-Universität

Hugstetter Straße 55

79106 Freiburg

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