Der Nuklearmediziner 2004; 27(1): 11-17
DOI: 10.1055/s-2004-816252
Untersuchungsprotokolle: Lunge

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Vorschläge für standardisierte Untersuchungsprotokolle (schriftliche Anweisungen): Lunge

Proposals for Standardized Operation Protocols: LungK. Brinkbäumer1 , W. Kellner1
  • 1Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Ludwig-Maximilians-Universität München
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
13. April 2004 (online)

Zusammenfassung

Mit modernen nuklearmedizinischen Untersuchungstechniken lassen sich die Belüftung (Ventilation) und Durchblutung (Perfusion) der Lungen und das Ausmaß vorhandener Rechts-Links-Lungen-Shunts erfassen.
Ventilation, Perfusion und Diffusion sind eng aufeinander abgestimmt. Bei eingeschränkter Ventilation eines Lungenabschnitts wird dieser Bezirk zur Verminderung der Menge nicht-oxigenierten Blutes durch einen alveolovaskulären Reflex (v. Euler-Liljestrand) minderperfundiert. Umgekehrt nimmt bei einer umschriebenen Perfusionsstörung die Ventilation nicht im gleichen Ausmaß wie die Perfusion ab. Perfusions- und Ventilationsstudien werden in der Regel in einer Sitzung durchgeführt. Sie dienen dem Ausschluss oder der Bestätigung von Lungenembolien, liefern Informationen über die Durchblutung der Lungen, bestimmen welche Teile der Lungen am Gasaustausch beteiligt sind und sind wichtiger Bestandteil der präoperativen Abklärung bei Patienten mit Lungenemphysem oder chronisch obstruktiver Lungenerkrankung.
Trotz bemerkenswerter Fortschritte im Bereich alternativer Bildgebungsverfahren wie CT oder MRT besitzt die nuklearmedizinische Lungenbildgebung einen hohen Stellenwert. Mit Hilfe nuklearmedizinischer Techniken ist eine schnelle, sichere, wenig belastende und kosteneffektive Untersuchung der Lungenfunktion und -Struktur möglich.
Im Folgenden werden die für die nuklearmedizinische Lungendiagnostik wichtigsten Untersuchungsmethoden vorgestellt.

Abstract

Modern nuclear medicine exams gather information about ventilation and perfusion of the lung and help to quantify right to left perfusion shunts.
Ventilation, perfusion and diffusion are closely coordinated processes. Restricted ventilation of a lung segment induces pulmonary arteriolar vasoconstriction (von Euler-Liljestrand reflex) to minimize the amount of non-arterialized blood. Reduction of the blood perfusion of a lung segment does not influence the ventilation in the same extent.
Lung perfusion scans and lung ventilation scans are usually performed in the same session. They are done to detect pulmonary embolisms, determine how much blood is flowing to lungs, determine which areas of the lungs are capable of ventilation, and assess how well the lungs are functioning after surgery in patients with emphysema or chronic obstructive pulmonary disease.
Inspite of remarkable progressions of competing examination methods, as CT or MRI, nuclear medicine imaging is still indispensable. Nuclear medicine images document lung function and structure fast in a safe, relatively pain-less, and cost-effective manner.
In the following we present routinely used nuclear imaging techniques for diagnosis of the lung.

Kirsten Brinkbäumer

Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin

Ludwig-Maximilians-Universität München

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