B&G Bewegungstherapie und Gesundheitssport 2004; 20(2): 59
DOI: 10.1055/s-2004-820257
Corporate Health

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Nationaler Corporate Health Award 2004

Ford und IQPR Köln erhalten gemeinsam den nationalen Preis für Gesundheitsförderung im Betrieb
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Publication Date:
22 July 2004 (online)

Im Jahr 2005 wird es in Deutschlands Betrieben erstmals mehr Mitarbeiter geben, die über 50 Jahre alt sind, als Mitarbeiter, die ihren 30. Geburtstag noch nicht gefeiert haben. Dies zeigt deutlich, dass der demografische Wandel nicht nur für unsere soziale Sicherung im Alter von Bedeutung ist, sondern dadurch auch die Arbeitswelt in dramatischer Weise verändert wird. Erst wenn es gelingt, die Arbeitswelt so zu gestalten, dass die Arbeitsfähigkeit lange erhalten werden kann, können wir, wie es die Politiker heute schon tun, auch über ein späteres Renteneintrittsalter reden.

Dieses Problem mit allen seinen potenziellen Auswirkungen wurde bei Ford in Köln erkannt. Gemeinsam mit dem IQPR (Institut für Qualitätssicherung in Prävention und Rehabilitation an der Deutschen Sporthochschule Köln) wurde das Programm FILM (Förderung der Integration leistungsgewandelter Mitarbeiter) entwickelt, durchgeführt und wissenschaftlich begleitet. Die Beteiligten erhalten dafür den „Nationalen Corporate Health Award 2004”.

Mit diesem Projekt wurden in herausragender Weise die Kriterien erfüllt, die für die Vergabe des Preises von Bedeutung sind. Diese Auszeichnung des Deutschen Verbandes für Gesundheitssport und Sporttherapie e. V. und der Messe Frankfurt wird an Unternehmen vergeben, die die Idee der Betrieblichen Gesundheitsförderung in hervorragender Weise umgesetzt haben.

Dabei werden die folgende Kriterien zu Grunde gelegt:

Innovation: Hier wird der Neuigkeitswert und die Originalität des Ansatzes unter Berücksichtigung der Zielgruppe bewertet. Ford und IQPR haben mit ihrem Projekt ein zentrales gesellschaftliches Problem aufgegriffen: die „Überalterung” der Mitarbeiter in den deutschen Unternehmen. Mit dem Projekt FILM gelang es, eine adäquate Strategie zur Bewältigung der Probleme der „Aging Workforce” zu konzipieren. Durch die Integration eines Früherkennungssystems mit entsprechenden Maßnahmen des „Disability Managements” wurde eine gesellschaftlich und ökonomisch sinnvolle Alternative zu Frühverrentungen geschaffen.

Implementation: Entscheidende Frage ist hier, welche und wie viele Mitarbeiter nachhaltig von dem Programm erreicht werden. Auch hier zeigen die Zahlen eindrucksvoll, dass gerade die Mitarbeiter erreicht wurden, für die ein hoher Bedarf an einer solchen Unterstützung besteht. Dies steht im Gegensatz zu vielen undifferenzierten Aktivitäten in der betrieblichen Gesundheitsförderung.

Evaluation: Langfristig haben Programme zur betrieblichen Gesundheitsförderung nur dann eine Chance, wenn es gelingt, die ökonomische Gesamtwirkung der Maßnahme zweifelsfrei zu belegen. Dadurch wird die Evaluation zu einem wichtigen Kriterium für derartige Maßnahmen. Auch hier zeigt sich die Stärke des prämierten Projekts in einer ausgewogenen Mischung an notwendiger Evaluation und wissenschaftlicher Prozessbegleitung.

Die Juroren sind der Ansicht, dass damit ein Programm ausgezeichnet wird, welches in Teilen oder als Ganzes übertragen werden kann, da damit Probleme angesprochen werden, die für die zukünftige Arbeitswelt eine entscheidende Rolle spielen.

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