physioscience 2005; 1(2): 72-80
DOI: 10.1055/s-2005-858446
Originalarbeit

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Arbeitszufriedenheit von Physiotherapeuten[1]

FragebogenerhebungJob Satisfaction of PhysiotherapistsI. Neubauer1
  • 1Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen, Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit
Further Information

Publication History

eingereicht: 17.03.2005

angenommen: 12.05.2005

Publication Date:
08 August 2005 (online)

Zusammenfassung

Hintergrund: Arbeitszufriedenheit wirkt sich auf die Gesundheit und die Lebensqualität aus. Sie hat positive Einflüsse auf die Fluktuation und Versorgung der Patienten.

Ziel: Ziel der Studie war es, die Arbeitszufriedenheit von Physiotherapeuten in Deutschland zu untersuchen und zu überprüfen, wie sie ihre Arbeitsbedingungen wahrnehmen.

Methode: Die Daten wurden mit dem Kurzfragebogen zur Arbeitsanalyse von Prümper erhoben. Die befragten Therapeuten gaben auf einer 5-stufigen Likert-Skala den Grad ihrer Zustimmung zu jeder Aussage an.

Ergebnisse: 54 (47 Frauen und 7 Männer) der 68 angeschriebenen Physiotherapeuten antworteten. Die Mehrheit der Physiotherapeuten war zum Zeitpunkt der Befragung mit ihrer Arbeit zufrieden. Positiv beurteilten die Physiotherapeuten den sozialen Rückhalt bei den Kollegen. Im Großen und Ganzen empfanden sie auch die Arbeitsbedingungen positiv, außer den betrieblichen Leistungen, mit denen die meisten unzufrieden waren. Zudem antworteten die befragten Physiotherapeuten, dass sie sich durch ihre Tätigkeit nicht weiterentwickeln können und wenig Neues lernen.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der Fragebogenauswertung zeigen, wo die Stärken und Schwächen des Arbeitsfeldes Physiotherapie liegen. Daraus kann man einen Handlungsbedarf ableiten: Kollegen und Vorgesetzte sollten zunehmend die Qualität der Arbeit rückmelden. Der Informationsfluss innerhalb der Institution müsste überprüft werden, da viele Physiotherapeuten angaben, nur unzureichend über die Vorgänge in ihrer Institution informiert zu sein.

Abstract

Background: Job satisfaction affects health and quality of life. It has positive influences on the fluctuation and care of patients.

Objective: The aim of this study was to examine the physiotherapists’ job satisfaction in Germany and to investigate how they perceive their job conditions.

Methods: Data was obtained by means of a questionnaire (short questionnaire of work analysis by Prümper) in which therapists specified the degree of their consent to each statement on a 5 level Likert-Scale.

Results: 54 (47 female and 7male) out of 68 physiotherapists responded to the questionnaire. At the time of the questionnaire the majority of the interviewed physiotherapists were satisfied with their job. They judged the social support by their colleagues as positive. Overall they also judged their working conditions positively apart from the firm’s benefits with which most of them were discontented. Moreover, the physiotherapists replied that they were not able to further develop in their job and didn’t learn many new things.

Conclusion: The results of the questionnaire demonstrate the strengths and weaknesses in the field of Physiotherapy. One can conclude that colleagues and employers should increasingly give feedback on the work quality. The information flow within the institution should be examined as many physiotherapists commented that they are insufficiently informed about events in their institution.

1 Bachelor-Arbeit des Bachelor-Studiengangs für Absolventen der Fachberufe Logopädie, Physiotherapie und Ergotherapie an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, FH Hildesheim/Holzminden/Göttingen, Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit

Literatur

  • 1 Bamberg E, Metz A M. Intervention. Bamberg E, Ducki A, Metz AM Handbuch Betriebliche Gesundheitsförderung Göttingen; Verlag für Angewandte Psychologie 1998
  • 2 Barnes D S. Job Satisfaction and the Rehabilitation Professional. Administration and Management.  Quarterly American Occupational Therapy Association. 1998;  14 1-2
  • 3 Caplan R, Cobb S, French J. et al .Arbeit und Gesundheit. Stress und seine Auswirkungen bei verschiedenen Berufen. Bern; Huber 1982
  • 4 Deutscher Verband für Physiotherapie - Zentralverband der Physiotherapeuten/Krankengymnasten (ZVK) e. V. Zahlen, Daten, Fakten. http://www.zvk.org/s/content.php?area = 110&sub = 157 &det = 177&step = 178&dokument_id = 58; (17.04.2005). 
  • 5 Hacker W. Arbeitspsychologie. Psychische Regulation von Arbeitstätigkeiten. Berlin; Deutscher Verlag der Wissenschaften 1986
  • 6 Hollmann S, Kylian H, Klimmer F. et al . Auswirkungen der 2. Stufe der Pflegeversicherung auf die Beschäftigten in der stationären Altenpflege. Eine Längsschnittstudie in 16 Einrichtungen der stationären Altenhilfe. Institut für Arbeitspsychologie an der Universität Dortmund; 1999 [unveröffentlicht]. 
  • 7 Locke E. The nature and causes of job satisfaction. Dunette MD Handbook of industrial and organizational psychology New York; Wiley 1976
  • 8 Mariolakou M, Muthny F A. Arbeitszufriedenheit und Bedarf an psychosozialer Fortbildung von Physiotherapeuten in der Rehabilitation.  Z f Physiotherapeuten. 2002;  8 1292-1298
  • 9 Müller B, Eckhardt M, Badura B. Gesundheitsförderliche Organisationsgestaltung im Krankenhaus. Entwicklung und Evaluation von Gesundheitszirkeln als Beteiligungs- und Interventionsmodell. Weinheim; Juventa 1997
  • 10 Nussbaum P, Pfister R, Schallberger U. Arbeitsberichte aus dem Projekt „Qualität des Erlebens in Arbeit und Freizeit”. Theoretischer Hintergrund und Skalenanalyse. http://www.psychologie.unizh.ch/angpsy/Forschung/Papers/ABQEAF2.pdf; (17.04.2005). 
  • 11 Prümper J, Hartmannsgruber K, Frese M. KFZA - Kurzfragebogen zur Arbeitsanalyse.  Zeitschrift für Arbeits- u. Organisationspsychologie. 1995;  39 125-132
  • 12 Rosenstiel L V. Grundlagen der Organisationspsychologie. Stuttgart; Schäfer-Poeschel 2000
  • 13 Rozier C K, Raymond M J, Goldstein M S. et al . Gender and Physical Therapy Career Success Factors.  Phys Ther. 1998;  7 690-704
  • 14 Rundnagel R. Auswahl anerkannter Instrumente und Verfahren zur Gefährdungsbeurteilung von Bildschirmarbeit - Psychische Belastungen. http://www.sozialnetz.de/ca/ph/het/Hauptpunkt/aaaaaaaaaaaahfm/Unterpunkt/aaaaaaaaaaaaijd/HauptframeID/aaaaaaaaaaaayel/HauptframeTemplate/aaaaaaaaaaaaapq/; (17.04.2005). 
  • 15 Semmer N, Udris I. Bedeutung und Wirkung von Arbeit:. Schuler H Lehrbuch Organisationspsychologie Bern; Huber 1995
  • 16 Speakman H, Pleasant J M, Sutton G B. The job satisfaction of physical therapists.  Physiotherapy Research International. 1996;  1 247-254
  • 17 Verband physikalische Therapie (VPT) . Jahresbericht 2000 der zentralen Fachvermittlung für Kneipp-Bademeister und Masseure beim Arbeitsamt Memmingen. http://www.vpt-online.de/detailseite.cfm?MeldungsID = 97; (30.09.2003). 
  • 18 Wirtschaftskammer Österreich, Bundesarbeitskammer, Österreichischer Gewerkschaftsbund, Hrsg. Impuls-Test . Betriebliche Analyse der Arbeitsbedingungen. Erkennen von Stressfaktoren und Optimieren von Ressourcen im Betrieb. http://wko.at/sp/bgf/impuls-test.pdf; (17.04.2005). 

1 Bachelor-Arbeit des Bachelor-Studiengangs für Absolventen der Fachberufe Logopädie, Physiotherapie und Ergotherapie an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, FH Hildesheim/Holzminden/Göttingen, Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit

Ingeborg Neubauer, PT, BSc (Physiother.)

Pfalzstr. 3

D-55583 Bad Münster Ebernburg

Email: inge.neubauer@gmx.de

    >