Notfall & Hausarztmedizin (Notfallmedizin) 2005; 31(11): 555
DOI: 10.1055/s-2005-925573
Rettungswesen

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Höheres Sterberisiko außerhalb normaler Arbeitszeiten

Zeitpunkt des Herzanfalls
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Publication Date:
02 January 2006 (online)

Patienten, die während der Nacht oder an Wochenenden einen Herzanfall erleiden, müssen länger auf eine Behandlung warten und sterben eher. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie des Kaiser Permanente (www.kaiserpermanente.org) und der Yale University School of Medicine (info.med.yale.edu/ysm). Laut JAMA müssen die Betroffenen länger auf Medikamente zur Auflösung der Blutgerinnsel und chirurgische Eingriffe warten. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass sich das Sterberisiko bei einer Behandlung außerhalb der normalen Arbeitszeiten um 7 % erhöht. Für die Studie wurden die Daten von 102000 Patienten ausgewertet.

Regionalisierung der Betreuung nachts und am Wochenende?

Die Wissenschaftler untersuchten die durchschnittliche Zeit, die erforderlich war, bis zum Beispiel eine Angioplastie durchgeführt wurde. Bei einer Behandlung zwischen 7 und 17 Uhr dauerte es vom Verlassen des Wohnortes bis zur Behandlung 95 Minuten. In der Nacht oder am Wochenende verlängerte sich dieser Zeitraum auf 116 Minuten. Während des Tages waren 33 Minuten erforderlich, um ein Blutgerinnsel zu behandeln. Außerhalb dieser Zeit erhöhte sich dieser Werte leicht auf 34 Minuten. Der leitende Wissenschaftler David Magid forderte eine verbesserte Ausstattung der Krankenhäuser zur Behandlung von Herzanfallpatienten. Er räumte jedoch laut BBC ein, dass das aus Kostengründen nicht immer möglich sei. Er hält jedoch eine Regionalisierung der Betreuung für denkbar. Dabei würden Patienten außerhalb der normalen Arbeitszeiten in Institutionen eingeliefert, die eine permanente Versorgung leisten können.

Quelle: pte - Pressetext Nachrichtenagentur GmbH

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