Zeitschrift für Klassische Homöopathie 1981; 25(6): 224-238
DOI: 10.1055/s-2006-937986
Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co KG, Stuttgart

Homöopathie als Wissenschaft der Arzneiheilung

H. Barthel und A. Braun
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Publication Date:
02 April 2007 (online)

Zusammenfassung

Homöopathie ist keine bloße Empirie, sondern wurde von Hahnemann in der ausdrücklichen Absicht begründet, nunmehr die Arzneimedizin als Wissenschaft im Sinn der Neuzeit apriorisch gewiß zu machen, wenn die Bedingungen erfüllt sind. Im 3 des Organons werden diese Bedingungen genannt. Im 1. Teil werden diese Bedingungen der wissenschaftlichen Heilkunst herausgestellt: Wahrnehmung des Zu-Hei-lenden am Patienten, des Heilenden der Arzneien und ihre gegenseitige Übereinstimmung. Damit aber das, was zur Übereinstimmung gebracht werden muß, wahrgenommen werden kann, muß zuvor noch eine Entscheidung über das Sein des Heilenden und zu Heilenden gefallen sein: Hahneman sieht dies, man darf wohl sagen erstmals, nicht aufgrund einer vorgefaßten Theorie, sondern als das sich Zeigende Kranke selbst, als Symptom, d.h. als Phänomen des menschlichen Daseins in der Welt. Daß dem in der Homöopathie so ist, wird im 2. Teil durch Interpretation einer "lebendig" geschriebenen Arzneimittellehre oder, was das gleiche ist, einer Beschreibung von Patienten, wenigstens im Ansatz zu verdeutlichen versucht. Im 3. Teil wird anhand eines eigenen Falles von Hahnemann gezeigt, was im Unterschied zum empirischen Heilversuch "apriorisch gewisses", d.h. wissenschaftliches Heilen der Homöopathie ist und wie es sich seit Hahnemanns Zeit ständig vollzieht.

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