ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2006; 115(4): 163-165
DOI: 10.1055/s-2006-941389
Praxisjournal
Recht
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Neuere Entwicklungen in der Zahnarzthaftung - Teil II

P. M. Lissel[1]
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Publication Date:
21 April 2006 (online)

Zusammenfassung

Grundlage eines Anspruchs eines geschädigten Patienten ist die vertragliche und deliktische Haftung des Zahnarztes. Im Einzelnen kommt eine Haftung aufgrund einer sorgfaltswidrigen Behandlung oder einer nicht ordnungsgemäßen Einwilligung infolge mangelhafter Aufklärung des Patienten in Betracht. Im ersten Teil des Beitrags [ZWR 2006; 115: 105-107] wurde bereits die Behandlung und die Einwilligung und Aufklärung des Patienten (einschließlich der wirtschaftlichen Aufklärung) besprochen. Der nun vorliegende 2. Teil beschäftigt sich mit dem Haftungsumfang (5.) und abschließend der Frage der Beweislast und des Verfahrens (6.).

1 Dr. Patrick M. Lissel, LL.M., ist Rechtsanwalt der Sozietät Dr. Rehborn Rechtsanwälte, München. Sofern im Text bei Personen in verkürzter Form nur von der männlichen Person gesprochen wird, sind diese Bezeichnungen als geschlechtsneutral aufzufassen; es sind stets männliche und weibliche Personen gemeint.

2 Im Gegensatz zur alten Rechtslage besteht seit Inkrafttreten des Zweiten Gesetzes zur Änderung schadensersatzrechtlicher Vorschriften zum 1. August 2002 (BGBl. I 2002, 2674) die Möglichkeit, auch im Rahmen der vertraglichen Haftung ein Schmerzensgeld zuzusprechen.

3 Die Einzelansicht des OLG Jena, VersR 1998, 586, wonach ein Schmerzensgeldanspruch bei unterbliebener Aufklärung allein aufgrund der Verletzung des Persönlichkeitsrechts zu bejahen ist und es mithin auf das Vorliegen eines körperlichen Schadens nicht ankommt, wurde zwischenzeitlich einhellig verworfen.

4 BGH NJW 2004, 3324. Die Umstände des Einzelfalls können die Inanspruchnahme privatärztlicher Leistungen rechtfertigen und sind deshalb bei der Frage, welche Aufwendungen für eine gebotene Heilbehandlung erforderlich sind, zu berücksichtigen, vgl. OLG Hamm NJW 1995, 786; OLG Hamm NZV 2002, 370.

5 Vgl. auch BGH NJW 1991, 1546

6 OLG Köln GesR 2005, 266; ähnlich OLG Köln VersR 1998, 1512

7 OLG Oldenburg VersR 1997, 60

8 OLG Stuttgart VersR 1999, 1018

9 OLG Köln VersR 2004, 1055

10 OLG Koblenz OLGReport Koblenz 2000, 529

11 OLG Schleswig, 4 U 62/00, Hacks/Ring/ Böhm, 24.A., Ziff. 2969

12 OLG Stuttgart VersR 1999, 1018

13 OLG Düsseldorf NJOZ 2003, 2375

14 Vgl. etwa BGH NJW 1997, 796; OLG Brandenburg VersR 2001, 1241

15 BGH NJW 2004, 2011; BGH NJW 2005, 427

16 Vgl. BGH NJW 1997, 794; BGH NJW 1997, 796

17 Vgl. BGH NJW 1998, 1782; BGH NJW 2000, 3423

18 Vgl. BGH NJW 2002, 2944; BGH NJW 2004, 2011

19 BGH NJW 2004, 2011; BGH NJW 2005, 427

20 BGH NJW 2004, 2011; BGH NJW 2005, 427

21 BGH NJW 2004, 2011; BGH NJW 2004, 1871; BGH NJW 2005, 427

22 BGH NJW 2005, 1716; vgl. BGH NJW 2004, 3703; anders bei der wirtschaftlichen Aufklärung: hier liegt die Beweislast beim Patienten, vgl. Schelling, MedR 2004, 422.

23 OLG Düsseldorf NJOZ 2003, 2375

24 OLG Köln VersR 1995, 582

25 BGH NJW 2005, 2072

26 OLG Koblenz VersR 2003, 253

27 BGH NJW 2003, 1741

28 OLG Karlsruhe VersR 2003, 374; OLG Köln VersR 2003, 375; vgl. BGH VersR 2006, 95

29 BGH VersR 2006, 95

30 LG Köln GesR 2004, 139; OLG Hamm, 3 W 45/04

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