Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 1981; 16(6): 353-355
DOI: 10.1055/s-2007-1005400
Der kritische Fall

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Verhindert die Präkurarisierung den succinylcholinbedingten Serumkaliumanstieg bei Risikopatienten? - Ein Fallbericht

Does Precurarization Prevent the Increase of Serum Potassium after Administration of Succinylcholine in Risk Patients? - A Case ReportL. Brandt1 , U. Henneberg2
  • 1Ehem. wiss. Mitarbeiter am Institut für Anästhesiologie des Klinikums Steglitz der Freien Universität Berlin, jetzt: Abteilung für Anästhesiologie (Direktor: Prof. Dr. K. Horatz) der Chirurgischen Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf
  • 2Ehem. Direktor des Instituts für Anästhesiologie des Klinikums Steglitz der Freien Universität Berlin
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Publication Date:
22 January 2008 (online)

Zusammenfassung

Über das Ausmaß der Verhütung der succinylcholinbedingten Serumhyperkaliämie durch Vorgabe einer kleinen, nicht paralysierenden Dosis eines nicht depolarisierenden Relaxans findet man in der anästhesiologischen Literatur unterschiedliche Angaben. Anhand eines Fallberichtes wird die Unwirksamkeit der Präkurarisierung bei Risikopatienten gezeigt. Sowohl nach Vorgabe von 2 mg Diallyl-Nortoxiferin (Alloferin®) wie von 1,5 mg Pancuronium kommt es nach der Injektion von jeweils 100 mg Succinylcholin bei einem 70 kg schweren Patienten mit Zustand nach SHT zu einem starken Serumkaliumanstieg. Der Gipfel liegt 1-2 Minuten nach Injektion des depolarisierenden Relaxans bei 9,35 bzw. 9,20 mVal/l und fällt innerhalb 20 Minuten wieder in den Normbereich ab. Trotz der extrem hohen Serumkaliumwerte kommt es in dem beobachteten Fall nicht zu kardialen Komplikationen. Ähnliche Ergebnisse in der anästhesiologischen Literatur werden diskutiert.

Summary

There are different opinions about the efficiency of preventing the succinylcholine-induced increase of serum potassium by precurarization. The following case report demonstrates that this method is not practicable in risk patients. A case of severe cerebral trauma is reported, in whom after precurarization with 2,0 mg diallylnortoxiferine and with 1,5 mg pancuronium, too, there was an increase of a normal serum potassium level up to 9,35 respectively 9,20 mEq/l about 1-2 minutes after injection of succinylcholine. 20 minutes after the injection serum potassium decreased to a normal level again. Only a short lasting bradycardia was noticed during the hyperkaliaemic period. Similar results reported in the anaesthesiologic literature are discussed.

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