Pharmacopsychiatry 1983; 16(6): 195-200
DOI: 10.1055/s-2007-1019498
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Prediction of Response to Stabilizing Lithium Treatment

Voraussage des Ansprechens auf stabilisierende LithiumtherapieP.  Grof , M.  Hux , E.  Grof , M.  Arato
  • Affective Disorders Program, McMaster University and Hamilton Psychiatric Hospital, Hamilton, Ontario
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
13. März 2008 (online)

Abstract

As lithium has a wide range of biological effects, it is not surprising that the benefit from lithium treatment has been observed in several types of psychiatric disorders. Mood stabilization has been seen in episodic disorders; antiaggressive effect has been reported in mental retardation and other illnesses, and some endocrine and hematological effects have been utilized in internal medicine and neurology.

To date, however, only the stabilizing effect on recurrent mood disorders appears to be reliably predictable. The prediction is based primarily on the diagnosis, quality of free interval and frequency of episodes; and several associated indicators can also be helpful.

Results of the presented series of studies on the response to stabilizing lithium treatment suggest that such a response is predictable for most patients. The epitome of an excellent lithium responder is a patient with a good quality of remissions, a moderate frequency of recurrences, and a diagnosis of primary affective disorder. If the MMPI profile taken at the patient's optimum is abnormal, the chances of stabilization on lithium alone are greatly reduced. In addition, the responders more frequently have a family history of primary affective disorder and a positive M antigen. It appears that in the present practice the assessment of patients for stabilizing lithium treatment may frequently not be comprehensive enough. As a result, lithium is at present probably overprescribed in North America, and possibly elsewhere as well.

Zusammenfassung

Da Lithium ein breites Spektrum von biologischen Wirkungen aufweist, überrascht es nicht, daß eine positive Beeinflussung unter der Behandlung mit Lithium bei mehreren Formen psychiatrischer Störungen beobachtet wurde. Eine Stabilisierung der Stimmungslage wurde bei Patienten mit phasisch auftretenden Verstimmungszuständen beobachtet, über eine antiaggressive Wirkung wurde bei geistiger Retardierung und anderen Krankheiten berichtet. Einige endokrine und hämatologische Wirkungen werden in der inneren Medizin und der Neurologie genutzt. Bis jetzt jedoch scheint nur die stabilisierende Wirkung bei phasisch verlaufenden Affektpsychosen zulässig vorhersagbar zu sein. Die Vorhersage beruht primär auf der Diagnose, Art und Dauer der Intervalle und Häufigkeit der Phasen und der Anzahl der vorausgegangenen Episoden; verschiedene begleitende Indikationen können auch noch hilfreich sein. Die Ergebnisse der vorliegenden Prüfungen über das Ansprechen auf eine stimmungsstabilisierende Lithiumbehandlung lassen vermuten, daß eine therapeutisch nutzbare Reaktion bei den meisten Patienten voraussagbar ist. Ein guter Lithiumresponder läßt sich an einem hohen Ausmaß von Remissionsqualität, der geringen Häufigkeit des Wiederauftretens von Phasen und der Diagnose einer primären affektiven Störung erkennen. Hat der Patient auch in der Phase der Remission ein abnormales MMPI-Profil, sind die Chancen für eine Stimmungsstabilisierung unter Lithium-Therapie allein stark vermindert.

Bei den Respondern findet sich in der Familienannamnese zudem häufiger eine primäre Affektstörung, und sie haben ein positives M-antigen. Es scheint, daß in der heutigen Anwendungspraxis die Kriterien für die Behandlung mit Lithium häufig nicht streng genug gestellt werden. Demzufolge wird Lithium derzeit wahrscheinlich in Nordamerika und möglicherweise auch in anderen Ländern zu häufig verordnet.

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