Aktuelle Neurologie 1982; 09(2): 78-82
DOI: 10.1055/s-2007-1020915
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Neurologische Komplikationen bei Morbus Behçet

Neurological Complications of Behçet DiseaseA. Hartmann, P. Berlit, D. Olbert*, H. Krastel*
  • Neurologische Universitätsklinik und Universitäts-Augenklinik, 6900 Heidelberg, FRG
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
30. Januar 2008 (online)

Zusammenfassung

Es wird über 7 Patienten mit neurologischen Komplikationen bei Morbus Bellet berichtet. Alle Patienten wurden mit Steroiden, einige zusätzlich mit Azathioprin behandelt. Einer der 7 Patienten verstarb nach foudroyantem Verlauf. Einer von 6 Patienten hatte einen pathologischen Befund im kranialen Computertomogramm als Hinweis auf eine Gefäßbeteiligung. Folgende Schlußfolgerungen wurden gezogen:

  1. Neurologische Komplikationen bei Morbus Bellet sind von unterschiedlicher Schwere und Dauer. Eine schematische Zuordnung ist nicht möglich.

  2. Das eine klassische Symptom der Trias, die Hypopyon-Iritis, ist seltener als andere okuläre Entzündungsformen.

  3. Das Auftreten neurologischer Zeichen in der akuten Phase ist von einer Zeilzahlenerhöhung bei oft unauffälligem Gesamteiweiß im Liquor begleitet.

  4. Nicht-foudroyante Verläufe können unter Behandlung mit Steroiden und Zytostatika zu Remissionen von mehreren Jahren führen.

  5. Im akuten Krankheitsstadium fand sich im kranialen Computertomogramm eines Patienten ein pathologischer Befund, der einer Perfusionsstörung entsprach.

Summary

Neurological complications of Behget's disease were observed in 7 patients. All patients were treated with steroids, some of them in addition with azathioprine. One patient died after a short dramatic course. One of the remaining 6 cases had a pathological cranial computer tomogram. The following conclusions were drawn:

  1. Neurological complications in Behget's disease vary in duration, character and severeness.

  2. The classical symptom »hypopyoniritis« occurs less often than other ocular symptoms.

  3. During the acute state neurological complications are associated with increased CSF cell counts.

  4. Steroids seem to be helpful in non-dramatic courses. Remissions up to several years occur.

  5. Signs of disturbed perfusion might be detected in cranial computed tomography during the acute state.

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