Geburtshilfe Frauenheilkd 1997; 57(9): 491-495
DOI: 10.1055/s-2007-1023124
Geburtshilfe: Daten und Umfragen

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Frühgeburtlichkeit unter oraler Magnesiumsubstitution bei unkomplizierten Schwangerschaften

Eine randomisiert kontrollierte klinische StudiePreterm Labour During Oral Magnesium Supplementation in Uncomplicated PregnanciesG. Arikan, F. Gücer, W. Schöll, P. A. M. Weiss
  • Geburtshilflich-gynäkologische Universitätsklinik, Graz, Österreich (Vorstand: Prof. Dr. R. Winter)
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
17. Juni 2008 (online)

Zusammenfassung

In der der Studie zugrunde liegenden Nullhypothese wurde angenommen, daß eine orale Magnesiumsubstitution ohne Einfluß auf vorzeitige Wehentätigkeit, Frühgeburt und assoziierte neonatale Komplikationen bleibt. 530 gesunde Schwangere ohne Risikoanamnese wurden vor der 18. Schwangerschaftswoche wie folgt randomisiert: Während 265 Schwangere in der Substitutionsgruppe täglich 15 mmol Magnesium-Zitrat per os erhielten, blieben 265 Schwangere in der Kontrollgruppe ohne Magnesiumsubstitution. 240 Schwangere mit Magnesiumsubstitution und 250 Schwangere der Kontrollgruppe haben die Studie abgeschlossen. Unter Magnesiumsubstitution waren Hospitalisationen wegen drohender Frühgeburtlichkeit signifikant seltener erforderlich (6,6% vs 12,0%, p <0,05), das mittlere Geburtsgewicht war signifikant höher (3377 ± 503 g vs. 3287 ± 477 g, p < 0,05) und die Rate der Frühgeburt (4,6% vs. 8,0%) sowie das Geburtsgewicht <2500g (2,9% vs. 4,8%) waren niedriger, jedoch ohne statistische Signifikanz. Die Rate an intensiv neonatologischen Behandlungen war in beiden Gruppen 1,6%. Die Ergebnisse zeigen, daß sich eine orale Substitution mit Magnesiumzitrat mit Beginn vor der 18. Schwangerschaftswoche und einer Dosierung von täglich 15 mmol (365 mg) positiv auf die Rate stationärer Aufnahmen wegen drohender Frühgeburt und auf das Geburtsgewicht auswirkt.

Abstract

The null hypothesis of this study was that oral magnesium supplementation would not affect the incidence of preterm contractions, preterm labour and associated neonatal complications. 530 women with low-risk pregnancies were recruited until the 18th week of gestation and assigned to receive 15 mmol magnesium citrate once daily PO (n = 265) or no supplementation (n = 265). 240 patients and 250 controls completed the study. The patients receiving magnesium had a significantly lower rate of hospitalisation due to threatened preterm labour (6.6% vs. 12.0%, p <0.05), significantly higher birth weight (3377 ± 503 vs. 3287 ± 477 g, p<0,05) and the rates of preterm labour and birth weight <2500 g were lower in the patients receiving magnesium, but not significantly so (4.6% vs. 8.0% and 2.9% vs. 4.8%, respectively). The rate of admissions to the neonatal care unit was 1.6% in both groups. The results show that a daily oral supplementation of 15 mmol (365 mg) magnesium exercises a positive influence on the rate of hospitalisations due to threatened preterm labour, and also on the birth weight.

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