Zeitschrift für Klassische Homöopathie 2007; 51(1): 4-11
DOI: 10.1055/s-2007-968055
Originalia

Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG

Die Anamnese bei Adoleszenten[1]

Hansjörg Heé
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Publication History

Publication Date:
23 March 2007 (online)

Zusammenfassung

Die Beschäftigung mit Adoleszenz-Themen fristet in der Homöopathie ein Schattendasein. Eine kürzlich in Deutschland durchgeführte Studie zeigt, dass Jugendliche - im Gegensatz zu Kindern und Erwachsenen - von einer homöopathischen Behandlung längerfristig kaum profitieren konnten.

Ziel des Beitrags ist es, Hinweise zu geben, was in der Anamnese mit Jugendlichen anders ist, wie das Setting gestaltet werden kann. Oft möchten Jugendliche sich nicht mit der Rolle des Patienten identifizieren, sind nicht imstande, Hauptsymptome zu schildern, weil sie vielleicht gar nicht wissen, was sie überhaupt möchten. Auch der Homöopath wird verunsichert, seine Rolle des geduldigen Beobachters kommt ins Wanken und es geht um die Frage, wie es trotzdem möglich sein kann, einen gemeinsam begehbaren Weg für eine Arzneimittelsuche zu finden.

Summary

The occupation with Adolescent Topics ekes out a meager existence in the homeopathic discourse. A study recently accomplished in Germany shows that young people - contrary to children and adults - could hardly profit from a long term homeopathic treatment. The aim of the lecture is to draw attention to distinctions occurring on the case taking among young people, and - as a result - find solutions to arrange the setting. Usually young people do not like to identify themselves as patients. They are not capable of describing main symptoms because they might not know at all what they really want. The Homeopath will then most likely feel some uncertainty as well as his role of the patient observer begins to waver. It is about finding a way together which makes it possible to seek for the most appropriate remedy.

01 Leicht geänderte Fassung eines Vortrages im Oktober 2006 während des Liga Kongresses, Luzern.

01 Leicht geänderte Fassung eines Vortrages im Oktober 2006 während des Liga Kongresses, Luzern.

Literatur

  • 01 Blos P. Adoleszenz. Eine psychoanalytische Interpretation. 2. Aufl. Stuttgart; Klett-Cotta 1978
  • 02 Bürgin D, (Hrsg.). Beziehungskrisen in der Adoleszenz. Bern; Huber 1988
  • 03 Bois R du, Resch F. Klinische Psychotherapie des Jugendalters. Stuttgart; Kohlhammer 2005
  • 04 Flaake K, King V, (Hrsg.). Weibliche Adoleszenz. Zur Sozialisation junger Frauen. 4. Aufl. Weinheim; Beltz 1998
  • 05 Flaake K, King V, (Hrsg.). Männliche Adoleszenz. Sozialisation und Bildungsprozesse zwischen Kindheit und Erwachsensein. Frankfurt; Campus 2005
  • 06 Guggenbühl A. Pubertät - echt ätzend. 6. Aufl. Freiburg; Herder 2000
  • 07 Jung C G. Kinderträume. Olten; Walter 1987
  • 08 Matt P. Verkommene Söhne, missratene Töchter. Familiendesaster in der Literatur. München; dtv 1997
  • Weitere Literaturhinweise finden Sie in dem Buchtitel: Foerster Gisela, Heé Hansjörg: Homöopathie und Adoleszenz. Stuttgart: Haug; vorauss. Herbst 2007.

Anschrift des Verfassers:

Hansjörg Heé

Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie

Spisergasse 22

CH-9000 St.Gallen

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