Fehlende Ermüdung der Muskulatur bei Patienten nach Immobilisation - ein Paradoxon?

Zusammenfassung:

Mittels eines isometrischen Meßstuhls wurde die maximale Haltekraft der Kniestreckmuskulatur über einen Zeitraum von 30s bei Patienten mit vorderer Kreuzbandplastik 6 Wochen postoperativ registriert und der Kraftkurvenverlauf mit dem gesunder Vergleichsmuskeln verglichen. Neben der erwarteten Kraftreduzierung der atrophierten Muskeln zeigte sich ein Kurvenverlauf, der auf das Fehlen von lokaler Muskelermüdung schließen läßt. Dieses paradoxe Phänomen kann mit dem Vorliegen zentraler Inhibitionsmechanismen erklärt werden.

Abstract

The isometric strength of knee extensors was measured in patients six weeks after cruciate ligament surgery over a contraction period of 30sec. The characteristics of the graph obtained form the measurement system were compared to the graphs of uninjured knee extensor muscles. Apart from strength reductions, as expected for atrophic muscle, the pattern of the strength graph led to the impression that these muscles did not fatigue during prolonged contraction. This paradoxical phenomenon can be explained by the existence of central inhibitory mechanisms.