Laryngorhinootologie 1998; 77(6): 337-341
DOI: 10.1055/s-2007-996984
Ultraschall

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Stellenwert der Duplexsonographie bei der Diagnostik von Parotistumoren

Utilization of Color Duplex Ultrasonography in Diagnosing of Tumors of the Parotid GlandsC. Schade, J. Ußmüller, R. Leuwer
  • Universitäts-Krankenhaus Eppendorf, HNO-Klinik, Hamburg
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Publication Date:
29 February 2008 (online)

Zusammenfassung

Hintergrund: Durch die Vielzahl möglicher Differentialdiagnosen müssen intraparotideale Tumoren bislang einer bioptischen Sicherung zugeführt werden. Die Verbesserung der Ortsauflösung bildgebender Verfahren führte zwar zu einer Erhöhung ihrer Sensitivität, nicht aber ihrer Spezifität. Mit der vorliegenden Arbeit sollte geklärt werden, ob eine Erhöhung der Spezifität durch Darstellung der Tumorvaskularisation in der Low-Flow-Duplex-Sonographie erreichbar ist. Methode: Mit einem Q 2000-Farbduplexscanner der Firma Siemens wurden 41 Patienten mit Parotistumoren untersucht, die anschließend parotidektomiert wurden. Ergebnisse: Bei Auswertung der duplexsonographischen Befunde zeigte sich, dass von den 41 untersuchten Patienten 28 an benignen und 13 an malignen Parotistumoren erkrankt waren. Bei 14 der 28 benignen Parotistumoren und bei 10 der 13 malignen Parotistumoren ließ sich eine intraparotideale Tumorvaskularisation nachweisen. Es zeigte sich ein deutlicher Unterschied im Ausmaß der Vaskularisation bei benignen und malignen Parotisprozessen. Während 8 von 10 vaskularisierten malignen Parotistumoren eine starke Vaskularisation aufwiesen, war dies bei nur 4 der 14 vaskularisierten benignen Parotistumoren der Fall. Schlußfolgerung: Ein deutliches Überwiegen einer stark ausgeprägten intratumoralen Vaskularisation bei Parotismalignomen ist evident. Dabei gibt die Lokalisation und Form der intratumoralen Gefäße - anders als bei vergrößerten, vaskularisierten Halslymphknoten - jedoch keine sicheren Hinweise auf die Dignität der Prozesse. Intraparotideale - inflammatorisch bedingte - Lymphknotenvergrößerungen zeigen demgegenüber wie bei den übrigen Halslymphknoten eine typische vom Lymphknotenhilus ausgehende Vaskularisation. Die farbkodierte Duplexsonographie kann somit in ausgewählten Fällen wertvolle Hinweise für die Operationsplanung unklarer Neubildungen der Ohrspeicheldrüse liefern. Durch das Fehlen eines spezifischen Vaskularisationsmusters erreicht sie jedoch nicht den diagnostischen Vorhersagewert bei vaskularisierten Lymphknoten und vermag selbstverständlich auch die histopathologische Untersuchung nicht zu ersetzen.

Summary

Background: The sensitivity of diagnostic imaging of processes in the parotid gland has been increased by improved spatial resolution, yet specifity remains unchanged. The purpose of this study was to determine whether the low-flow color duplex technique alters the specifity of B-mode ultrasonography. Patients and Methods: Forty-one patients with tumors of the parotid gland were examined by color duplex echography as well as histologically. Twenty-eight of the 41 patients had benign tumors and 13 had malignant disease. In 17 of 41 patients, color duplex ultrasonography faiied to detect any vascularization within the tumor. Histo-pathological examination showed that 3 of these 17 tumors were malignant and 14 of 17 were benign. Intranodal vascularization was detected in 24 cases. Ten of these patients were found to have malignant tumors of the parotid gland; 14 had benign parotid tumors. Results: Our present findings show that marked intratumoral vascularization especially appears in malignant tumors. In contrastto lymph nodes, the location and texture of intranodal blood vessels do not provide information about the nature of the neoplasm. Conclusions: Low flow duplex ultrasonography does not increase the specifity of pre-operative examination in tumors of the parotid gland.

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