Schwangerschaftsausgang und Schwangerschaftsverlauf bei Adoleszentinnen

Zusammenfassung

732 Schwangerschaften bei Adoleszentinnen (≤19 Jahre) des Stadt- und Landkreises Suhl wurden auf Verlauf, Ausgang und bei ausgetragenen Schwangerschaften auf Geburtsverlauf und neonatalen Zustand untersucht. Verglichen wurden die Ergebnisse mit einer gleichgroßen Gruppe von Schwangerschaften bei 20-24jährigen mit identischem Ausgang. Von den 732 Adoleszentenschwangerschaften wurden knapp 62% ausgetragen, 30% endeten durch Abruptio. Bei den unter 18jährigen (179 der 732 Adoleszentinnen) überwog der Anteil der Abruptiones mit 61,5%, nur 34% der Schwangerschaften wurden ausgetragen. Die Schwangerschaften verliefen bei Adoleszentinnen nicht komplikationsreicher als bei älteren Schwangeren. Die Frühgeburtenrate war nicht erhöht, der vorzeitige Blasensprung war sogar seltener. Vermehrte Risiken unter der Geburt fanden sich nicht, die Geburtsdauer entsprach der der Vergleichsgruppe. Spontangeburten waren bei Adoleszentinnen häufiger. Die Kinder der Adoleszentinnen hatten mit denen der Vergleichsgruppe identische Geburtsgewichte, im neonatalen Zustand fanden sich keine Unterschiede in beiden Gruppen. Schwangerschaften bei Adoleszentinnen sind nicht mit einem erhöhten medizinischen Risiko verbunden.

Abstract

All pregnant women living in the district of Suhl were observed and delivered in our Department for Obstetrics and Gynaecology, County Hospital of Suhl. In a retrospective study, the course and outcome of 732 pregnancies in adolescents (≤19 years) were analysed. In all women bearing to maturity, the course of delivery and the neonatal outcome were studied. All results were compared with those of an equal-sized group of women of 20-24 years of age. Out of the 732 adolescent pregnancies, nearly 62% gave birth; in 30% an artificial abortion was undertaken. In a subgroup of 179 adolescents aged < 18 years, the rate of artificial abortion was 61.5%. Only 34% gave birth to a child. The course of pregnancy in adolescents was not more complicated as it was in older patients (comparison group). The rate of premature delivery was not increased and premature rupture of membranes was even rarer. During birth, there were no increased risks, the duration of birth being identical in both groups. In adolescents, there were a few more spontaneous deliveries. Body weights and neonatal conditions were the same as in the comparable group. Consequently, pregnancy in adolescents is not accompanied by increased risks for mother or child.