Geburtshilfe Frauenheilkd 1989; 49(2): 179-182
DOI: 10.1055/s-2008-1026572
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Genitale Chlamydieninfektionen und Extrauteringravidität

Genital Chlamydial Infections with Ectopic PregnancyHelga Brunnemann, H. Salloum, H. Alexander, Ingelore Zenner, L. Baumann
  • Institut für Medizinische Mikrobiologie des Bereiches Medizin der Friedrich-Schiller-Universität Jena (Direktor: OMR Prof. Dr. sc. med. J. Schmidt)
  • Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe des Bereiches Medizin der Karl-Marx-Universität Leipzig (Direktor: OMR Prof. Dr. sc. med. K. Bilek)
  • Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Bereiches Medizin der Friedrich-Schiller-Universität Jena (Direktor: OMR Prof. Dr. sc. med. D. Stech)
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Publication Date:
18 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Die Seren von 217 Patientinnen mit extrauteriner Gravidität (EUG) sowie als Kontrollgruppe die Seren von 152 Frauen mit intrauteriner Gravidität (IUG) wurden mit der indirekten Fluoreszenzantikörpertechnik auf ihren Gehalt an Antikörpern gegen Chlamydia trachomatis getestet. Die Seren der EUG-Patientinnen besaßen zu 81 % positive und zu 19 % negative Titer. Die Seren der Kontrollgruppe (IUG) ergaben zu 39 % positive und zu 61 % negative Antikörpertiter. Besonderer Aussagewert kommt den hohen Titern (≥ 1:128) zu. Ihr Anteil betrug bei EUG 49 % der Seren und nur 11% der Seren bei der IUG. Die Ergebnisse sind in 2 Tabellen zusammengestellt. Die Anamnese war bei 46 % der EUG-Patientinnen leer. Eine Adnexitis konnten 23 % angeben, eine oder 2 frühere EUG 18,4 % und eine Gonorrhö 12,3% der Patientinnen. Das Durchschnittsalter lag bei 29,4 Jahren.

Die serologischen Untersuchungen erbrachten eine eindeutige Beziehung zwischen EUG als Folgeerscheinung der infektionsbedingt gestörten Transportfunktion der Tuben und dem Antikörpertiter als Nachweis für die Chlamydieninfektion. Da die IgG-Antikörper sich über Jahre in gleicher Titerhöhe halten, sind auch retrospektive Untersuchungen in Hinsicht auf die Ätiologie möglich.

Chlamydieninfektionen des Urogenitaltraktes sind typische STD. Sie müssen frühzeitig und gezielt unter Einbeziehung des Partners behandelt werden, auch um Komplikationen wie die EUG zu vermeiden.

Abstract

Serum samples of 217 patients with ectopic pregnancy (e.p.) and of 152 women with intrauterine pregnancy (i.u.p.) were examined for their antibody content to chlamydia trachomatis by means of the indirect immunofluorescence technique. In 81 % of the sera of patients with e.p., antibody could be detected, while patients with i.u.p. revealed antibody in 39 %. Titres ≥ 1 : 128 were found in 49 % (e.p.) and in only 11 % (i.u.p.) respectively; so they possess a high diagnostic value. These results show significant differences in the behaviour of antibodies in both groups of patients and are illustrated in 2 Charts. Anamnestic data showed 54% of the patients with e.p. (i.e. adnexitis 23%, gonorrhea 12,3 %, previous e.p. 18,4 %); the mean age was 29 years.

Affected tubes may lose their physiological function, possibly resulting in an ectopic pregnancy. The level of antibody in the serum remains stabile for many years, this enables a retrospective diagnosis of chlamydial infections. An early diagnosis and treatment, including the partners, represent the best way for prevention of complications.

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