Beobachtungen des Verlaufs fortgeschrittener Ovarialkarzinome nach medikamentöser Reduktion hypophysärer Gonadotropine

Zusammenfassung

Frühere Untersuchungen haben gezeigt, daß nach der Gabe von Gonadotropinen die Serumkonzentrationen des Cancer-Antigens 125 (CA-125) ansteigen können. Da auch bei Patientinnen mit progredientem Ovarialkarzinom massive Anstiege der CA-125-Serumkonzentrationen auftrelen, haben wir bei diesen Patientinnen versucht, den Anstieg des CA 125 durch die medikamentöse Reduktion der peripheren Gonadotropin-Konzentrationen zu senken. Von 17 Patientinnen, die länger als drei Monate behandelt waren, konnte bei 12 Patientinnen tatsächlich ein deutlich reduzierter Anstieg des CA-125 dokumentiert werden. Dies war mit einer klinischen Stabilisierung des Verlaufs assoziiert. Bemerkenswert erscheint der Befund, daß bei einigen Patientinnen die Progredienz unter der Therapie mit einem erneuten Anstieg der Gonadotropine verbunden war. Die kritische Rolle der Gonadotropine nicht nur für die Produktion für CA-125, als auch für die Progredienz des Ovarialkarzinoms scheint sich aus diesen Ergebnissen ableiten zu lassen.

Abstract

Previous observations in healthy women showed, that the increase of CA-125 observed during progression of ovarian cancer could be dependent on pituitary gonadotropins. Therefore, the GnRH-analog D-Trp 6-LH-RH was administered to 17 patients with progressive ovarian cancer and increasing CA-125 serum levels. 12 of 17 patients who had been treated for more than three months exhibited a considerably slower increase of CA-125 which was associated with a remarkable stabilisation of disease. The other patients, who suffered from progressive disease, an increase of the gonadotropins could be detected during the analog treatment. These observations strengthen the suspicion of the critical role of gonadotropins in the production of CA-125 and the progression of ovarian cancer.