Geburtshilfe Frauenheilkd 1983; 43(9): 562-566
DOI: 10.1055/s-2008-1036578
Gynäkologie

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Konisation und Hysterektomie aus der Sicht der operierten Frau

Ergebnisse einer Umfrage unter 814 konisierten und konisiert-hysterektomierten Frauen*Conization and Hysterectomy from the Point of View of the Operated WomenResults of an Inquiry of 814 Conized and Conizedhysterectomized WomenJ. Dietl, K. Semm
  • Abteilung Frauenheilkunde im Zentrum Operative Medizin I der Christian-Albrechts-Universität und MICHAELIS-Hebammenschule Kiel (Direktor: o. Prof. Dr. med. Dr. med. vet. h. c. K. Semm)
* Herrn Dipl.-Inform. J. Hedderich vom Institut für Medizinische Statistik und Dokumentation der Universität Kiel danken wir für seine freundliche Unterstützung.
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Publication Date:
19 March 2008 (online)

Zusammenfassung

814 Fragebögen von konisierten und konisiert-hysterektomierten Frauen wurden nach Blutungsunregelmäßigkeiten, Schwangerschaftsverlauf, Sexualverhalten, Vorsorgeverhalten, Krebsangst, Einstellung zur Operation, operationsbedingten Schmerzen und Veränderungen der Weiblichkeit ausgewertet.

32% der konisierten Frauen (≤45 Jahre) gaben Blutungsunregelmäßigkeiten, meistens Hypermenorrhoen und Dysmenorrhoen, an. Der Schwangerschaftsverlauf war durch die Konisation in den meisten Fällen nicht beeinträchtigt. Über 80% der bis zu 45jährigen und über 45jährigen Frauen meinten, daß sich ihr Sexualleben durch die Konisation nicht geändert hätte, im Gegensatz dazu nur 56% (>45 Jahre) und 69% (≤45 Jahre) der konisiert-hysterektomierten Frauen. Fast die Hälfte hatte nach der Konisation mehr Angst, an Unterleibskrebs zu erkranken als vorher. Die konisierten Frauen gingen signifikant häufiger zur Vorsorge als die konisiert-hysterektomierten, und über 80% würden die Konisation noch einmal wiederholen lassen, bevor sie sich den Uterus entfernen ließen.

Konisiert-hysterektomierte Frauen fühlten sich nach dem Eingriff signifikant häufiger in ihrer Weiblichkeit gemindert als nur konisierte. Keine Nebenwirkungen nach der Hysterektomie gaben 51% der >45jährigen und nur 35% der ≤45jährigen an. Meistens klagten die Frauen über Blasenbeschwerden, periodenähnliche Brustschmerzen und einen labilen Kreislauf. Es konnte kein signifikanter Unterschied in der Beantwortung der Fragen zwischen verschiedenen operativen Verfahren wie abdominaler oder vaginaler Hysterektomie mit und ohne Adnektomie gefunden werden.

Abstract

814 questionnaires of conized and conized-hysterectomized women were evaluated according to menstruation disorders, sexual behaviour, course of pregnancy, medical check-up, carcinophobia, mentality to the operation, paines caused by the operation, and changes of womanliness.

32 percent of the conized women (≤45 years old) gave menstruation disorders, mostly hypermenorrhea and dysmenorrhea. Course of pregnancy was not influenced by the conization. Over 80 percent of the women (≤45 and >45 years old) said their sexual life were not changed by the conization, in difference to the conized-hysterectomized women: 56 percent (>45 years old) and 69 percent (***45 years old). Half all women were more anxious to get cervical cancer after the conization. The conized women were significantly more to a medical check-up compare to conized-hysterectomized ones. Over 80 percent would like to repeat the conization before removing the uterus. Conized-hysterectomized women felt significantly more less according to womanliness compare to conized ones.

51 percent (≤45 years old) and only 35 percent (>45 years old) said no side effects after hysterectomy. Mostly the women complained of paines of the bladder, menseslike mastodynia, and labile circulatory system. There was no significant difference according the answers about abdominal or vaginal hysterectomy with or without adnexectomy.

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