Auswirkungen einer Hormontherapie auf die Dauer des klimakterischen Syndroms

Zusammenfassung

Die durchschnittliche Dauer der Beschwerdesymptomatik beim vegetativen klimakterischen Syndrom betrug bei 97 Frauen, die eine Hormonbehandlung ablehnten und als Kontrollgruppe gewertet wurden, 4,5 Jahre. Bei 85 Frauen mit oraler Östrogenbehandlung wurde eine mittlere Beschwerdedauer von 5,4 Jahren, bei 20 mit einer Östradiol-Prasteron-Kombination behandelten Frauen von 6,4 Jahren und bei 28 mit einer Ostradiol-Testosteron-Kombination therapierten Frauen von 12,9 Jahren ermittelt. Alle 3 Kollektive waren in bezug auf Therapiebeginn und Alter sowie 17 weiteren anamnestischen sozialen und klinischen Merkmalen praktisch identisch.

Eine Hormonbehandlung des klimakterischen Syndroms kann somit eine Beschwerdesymptomatik verlängern. In signifikanter Weise gilt dies für Ostradiol-Testosteron-Kombinationen, bei denen dem Testosteron die entscheidende Bedeutung zukommt. Dieser Effekt ist neben dem Hirsutismus besonders zu beachten. Eine Angleichung an die »physiologische« Beschwerdedauer der Kontrollgruppe gelingt um so besser, je niedriger dosiert und je früher die Dosis reduziert wird.

Abstract

The duration of symptoms occurring in vegetative climacteric syndrome in 97 women who refused hormone treatment and served as the control group was 4.5 years. A mean duration of 5.4 years was determined in 85 women treated with oral estrogens, 6.4 years in 20 women treated with a combination of estradiol and prasterone and 12.9 years in 28 women receiving a combination of estradiol and testosterone. All these groups were practically identical as to initiation of therapy and age, as well as to 17 further case history, sociological and clinical characteristics.

Hormonal treatment of the climacteric syndrome can therefore lengthen symptomatic problems. This applies particularly to estradiol-testosterone combinations, in which the testosterone assumes decisive significance for the extent of the lengthening. Adjustment to the symptomatic timespan experienced by the control group depends largely on a relatively quick reduction of dosage.