Z Orthop Unfall 1997; 135(5): 468-471
DOI: 10.1055/s-2008-1039418
Varia

© F. Enke Verlag Stuttgart

Die ärztlichen Berufspflichten, insbesondere die Aufklärungspflicht

The Medical Vocational Obligation, Especially the Enlightenment ObligationSusanne Fuchs1 , Myriam Menter2
  • 1Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Medizin. Fakultät
  • 2Universität Bremen, Juristische Fakultät
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Publication Date:
18 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Fragestellung: Mit ständig steigenden Zahlen von rechtlichen Auseinandersetzungen zwischen Patient und behandelndem Arzt wächst das Interesse an juristischem Fachwissen, um gerade der häufig angeschuldeten mangelhaften Aufklärungspflicht als Operateur vorzubeugen.

Material und Methode: Anhand einer Literaturstudie sollen die unterschiedlichen Aufklärungsformen, aber auch die Pflichten des Operateurs und die oftmals nicht bekannten Pflichten des Patienten dargestellt werden.

Ergebnisse: Der ärztliche Beruf beinhaltet Pflichten, aus denen im Falle der Unterlassung oder unzureichenden Erfüllung Ansprüche des Patienten entstehen können. Neben der Behandlungs- und Organisationspflicht gibt es die Aufklärungspflicht, die in zwei Formen unterschieden werden muß. Es handelt sich dabei um die Sicherungs- und die Selbstbestimmungsaufklärungspflicht. Die Sicherungsaufklärung soll die Mitarbeit des Patienten zur Sicherstellung des Heilerfolges unterstützen, indem sie die Notwendigkeit einer Behandlung und seine Mitwirkung dabei aufzeigt. Die Selbstbestimmungsaufklärung soll dazu dienen, dem Patienten die notwendigen Informationen über eine mögliche und erforderliche Therapie zu vermitteln, damit er sich sodann selbstbestimmt zwischen Behandlung und Nichtbehandlung entscheiden kann. Die Selbstbestimmungsaufklärung umfaßt dabei sowohl die Aufklärung über den Verlauf der Maßnahme als auch deren unvermeidbare Risiken. Soweit gleichwertige Behandlungsalternativen zur Wahl stehen, ist der Arzt zur Sicherung des Selbstbestimmungsrechts des Patienten verpflichtet, über diese aufzuklären.

Schlußfolgerung: Die Kenntnis der unterschiedlichen Aufklärungsformen und die damit verbundenen Pflichten der Patienten wie auch Operateure kann in Zukunft die rechtlichen Auseinandersetzungen sicherlich reduzieren.

Abstract

Aim of the study: With increasing numbers of disputs between patient and doctor the interest in correct enlightenment is rising.

Materials and methods: A review of literature is performed to find out the different duties of patient and especially of doctor to enlighten.

Results: The medical profession has certain duties, not fullfilling or fullfilling of these duties results in patients claims. In addition to the duties to treat and to coordinate, there is the duty to enlighten of which there are two forms. They are called therapeutic enlightenment and informed consent. The therapeutic enlightenment should aid the collaboration of the patient in order to maximize the medical success of the treatment. The informed consent shall serve to give the patient all information about possible or necessary treatment, so that one can make a self-informed decision between treatment and non-treatment. The last form consists not only clarification about procedure but also the unavoidable risks. Because of the right of informed consent the doctor is obligated to explain the choices among possible similar treatments.

Conclusion: The knowledge for correct enlighten can reduce the number of disputs between patient and doctor.

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